KiBa-Kirche des Monats März 2025 in Gnewikow
„Besondere Zierde“ am Ruppiner See soll erhalten bleiben
Theodor Fontane nannte die Kirche in Gnewikow eine „besondere Zierde“. Der mittelalterliche Feldsteinbau am Ruppiner See, den der große Erzähler bei seinen Wanderungen durch Brandenburg so geadelt hatte, ist heute dringend sanierungsbedürftig. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt das Gotteshaus als „Kirche des Monats März 2025“. Sie fördert die Instandsetzung, eine Projektspende inklusive, mit 20.000 Euro.
Die Dorfkirche in Gnewikow datiert auf das beginnende 16. Jahrhundert. Das Mischmauerwerk des spätgotischen Gebäudes wurde aus Feldsteinen und Ziegelbruch gefertigt, im Norden ist die Sakristei angebaut. Im Westen ragt der verschieferte Dachturm mit Sattelwerk und Dachreiter in den Himmel. Die Innenausstattung stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Zu DDR-Zeiten stillgelegt, wurde die Kirche nach der Wiedervereinigung wieder für Gottesdienste geöffnet. Damit das so bleibt, gibt es viel zu tun: Die Holzkonstruktion im Inneren zum Beispiel muss saniert werden, ebenso wie die Mauerkrone und die Naturfassade außen. Nötig sind auch eine neue Schiefereindeckung und der Einbau neuer Schallluken.
Seit vielen Jahren hilft der örtliche Förderverein, das Gebäude zu erhalten – etwa bei der Trockenlegung des Geländes, bei der Erneuerung von Fenstern oder der Sicherung des Turms. Für Spenden zur Sanierung werden Konzerte veranstaltet, ebenso wie Kinoabende, Lesungen und Puppentheater. Auch Kirchenführungen, zum Beispiel für Radfahrerinnen und Radfahrer, die bei der Umrundung des Ruppiner Sees an der Kirche Halt machen, bietet der Verein an.
Die Dorfkirche ist „ein Raum, der Möglichkeiten für viele Nutzungen bietet“, so Pfarrerin Ute Feuerstack. Sehr gern würde die Gemeinde sofort mit der Sanierung beginnen. Rund 274.000 Euro veranschlagen die Fachleute für den ersten Schritt, die Sanierung des Turms. „Wenn die Kirche in der Mitte des Dorfes zerfällt, dann macht das etwas mit den Menschen“, sagt die Pfarrerin. Daher hoffe ich, dass wir es schaffen, zumindest die Außenhaut des Gebäudes wiederherzustellen.“
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von mehr als 40 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bislang Förderzusagen von rund 1,18 Millionen Euro vorgesehen. Rund 3.600 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de