Was macht eine Stiftung? Einblicke in die Stiftungsarbeit der KiBa
„Gelder gerecht und verantwortungsvoll verteilen“
Was ist eine Stiftung und was macht sie genau?
Eine Stiftung ist eine Einrichtung, die mit Hilfe eines Vermögens einen vom Gründer – hier Stifter – festgelegten Zweck verfolgt.
Rund 90 Prozent der mehr als 24.000 rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland verfolgen gemeinnützige Zwecke. In diesem Fall ist die Tätigkeit der Stiftungen darauf gerichtet, die Allgemeinheit selbstlos zu fördern.
Eine Stiftung ins Leben rufen
Eine Stiftung wird meistens dann ins Leben gerufen, wenn sich eine Person – ein Stifter oder eine Stifterin – für einen gemeinnützigen Zweck engagieren möchte. Für die Gründung muss der Stiftende sein Vermögen in die Stiftung einbringt. Dieses Vermögen wird von der Stiftung sicher und ertragreich angelegt. Von den Erträgen und sonstigen Mitteln, wie beispielsweise Spenden werden gemeinnützige Projekte verfolgt und finanziert. Das gestiftete Vermögen muss jedoch als Grundkapital der Stiftung für immer in der Stiftung bleiben. Denn deutsche Stiftungen können in der Regel nicht aufgelöst werden.
Der Zweck einer Stiftung
Die Stiftungsperson bestimmt auch den Zweck der Stiftung, welcher nach der Gründung auch nicht mehr wesentlich verändert werden darf. Sobald das Finanzamt den Stiftungszweck als gemeinnützig anerkannt hat, erhält die Stiftung steuerliche Begünstigungen.
Beliebte Rechts- und Stiftungsformen
Eine Stiftung kann verschiedene Rechtsformen annehmen. Die wohl gängigste Rechtsform ist die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts sowie die Treuhandstiftung.
Zu den beliebtesten Stiftungsformen in Deutschland zählen die gemeinnützigen Stiftungen wie:
- Naturschutz,
- Seniorenhilfe und
- Kinderhilfe.
Eine weitere wichtige Form ist die Familienstiftung, die private Zwecke zugunsten von Familienmitgliedern oder mehreren Familien dient. Außerdem gibt es die sogenannte Unternehmensstiftung, die entweder Träger eines Unternehmens ist oder an einem Unternehmen beteiligt ist.
Festgeschrieben werden die Zwecke und die Art der jeweiligen Stiftung in der Regel in der Satzung. Vertreten wird die Stiftung von einem Vorstand, der teilweise von zusätzlichen Stiftungsorganen und Gremien unterstützt wird.
Die Motivation einer Stiftung
Die Motivation, eine Stiftung aufzubauen, ist recht simpel: Über 70 Prozent der Stiftenden handeln aus Verantwortungsbewusstsein heraus und wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben.
Was macht die Stiftung KiBa und wie arbeitet sie?
Wie viele andere Stiftungen agiert auch die Stiftung KiBa – die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland – aus vollem Verantwortungsbewusstsein. Wir sind der Meinung, dass jedes Dorf eine Kirche braucht und wollen diese wunderbaren alten Gemäuer auch der nächsten Generation zur Verfügung stellen. Darum setzen wir uns aus voller Überzeugung für die Erhaltung alter Kirchen ein. Die Idee zur Gründung entstand bereits Ende 1996 in der Projektgruppe „Fundraising für kirchliche Baudenkmäler in den östlichen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“. Im Mai 1998 wurde die Stiftung KiBa dann bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Hier finden Sie mehr zur Geschichte der Stiftung KiBa.
Gelder werden gerecht und verantwortungsvoll verteilt
Über einhundert Förderzusagen mit einem Gesamtvolumen von rund 1,5 Millionen Euro: das sind in der Regel die Eckdaten eines KiBa-Jahres. Jede Zusage steht für eine Kirche. Nicht selten ist es erst die Zusage der KiBa, die die so dringend benötigten Baumaßnahmen ermöglicht. Bei der Vergabe ihrer Fördergelder folgt die Stiftung einem erprobten Verfahren, mit dem die Gelder gerecht und verantwortungsvoll verteilt werden.
Erfahren Sie hier, welche Kirchen bereits gefördert wurden.
Förderantrag stellen
Ab Mitte Januar eines Jahres beginnt das digitale Antragsverfahren auf der Homepage der Stiftung KiBa. In dieser Zeit sollten Kirchengemeinden, die in den folgenden zwei Jahren Bauvorhaben umsetzen wollen, ihre Anträge auf Förderung bei der Stiftung einreichen. Viele Gemeinden arbeiten hier schon eng mit ihren Architekten zusammen. Zusätzliche Unterstützung kommt direkt aus dem Stiftungsbüro. Neben dem eigentlichen Antrag, der das Sanierungsprojekt einer Gemeinde beschreibt und aufschlüsselt, stellen die Gemeinden weitere Unterlagen und Bilder zu Verfügung. Mit diesem Material kann die Stiftung im Falle einer Förderung später weiterarbeiten.
Die eingegangenen Anträge werden gesichtet
Wenn zum 30. Juni das Antragsverfahren schließt, ist wieder das Stiftungsbüro am Zug: Die eingegangenen Anträge werden gesichtet und die ehrenamtlich arbeitenden Regionalbeauftragten werden tätig. Sie besuchen die Kirchengemeinden und leisten wichtige Beratung. Unsere Regionalbeauftragten sind alle vom Fach: Architekten, Denkmalpfleger, Historiker, Bauamtsleiter… viele von ihnen sind bereits im Ruhestand und stellen ihr wertvolles Wissen den Kirchengemeinden und der Stiftung zur Verfügung. Ihre Expertise wird auch später wichtig.
„Mir liegt die Erhaltung bzw. Erneuerung der Kirchen für ihre Gemeinden am Herzen. Die Arbeit der Gemeinschaft ist für mich ein Gewinn; es geht aber immer ganz vorne um den Gewinn für die Kirchen.“
Dr. Roland Mangelsdorf, ehrenamtlicher Regionalbeauftragter der Stiftung KiBa
Erarbeitung eines Förderplans
Im November tritt dann der Vergabeausschuss zusammen. Dabei handelt es sich um hauptamtlich tätige Fachleute. Gemeinsam mit der Leitungsebene der Stiftung, den Regionalbeauftragten sowie dem Votum aus den Bauämtern der Landeskirchen, wird im Rahmen eines zweitägigen Treffens einen Förderplan erarbeitet. Das letzte Wort hat dann der Stiftungsvorstand.
Was die Stiftung darüber hinaus leistet
Aus dem Umweltschutz kommt die Philosophie: „Nur was der Mensch kennt, kann er lieben. Und nur was der Mensch liebt, ist er bereit zu schützen.“ In einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft schwindet das Wissen um christliche Grundwerte, um den Gottesdienst und um die Kirchen selbst. Hier ist die Stiftung mit ihrem Bildungsauftrag gefragt und engagiert tätig: Mit ihren Publikationen, ihrer Präsenz auf kirchlichen Großveranstaltungen und im Eintreten bei Bund und Ländern für die Belange kirchlicher Denkmalpflege.
Viele helfende Hände werden benötigt
Damit Kirchen deutschlandweit erhalten werden können, braucht es viele helfende Hände. Um ein gemeinschaftliches Engagement vor Ort zu entzünden, braucht es manchmal nur einen kleinen Funken. Und manchmal kommt der von der KiBa – mit einer Förderzusage. Helfen auch Sie, damit die Stiftung KiBa noch ganz viele Kirchen zum erneuten Strahlen bringen kann. Spenden Sie für alte Kirchen oder treten Sie in unseren Förderverein ein.