Kirche des Monats Juli 2025 in Warsow
Die historische Dorfkirche in Warsow (Mecklenburg-Vorpommern) ist nur dank einiger Notsicherungen noch geöffnet. In diesem Jahr soll das von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) zur „Kirche des Monats Juli 2025“ gewählte Gotteshaus renoviert werden. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung fördert die geplanten Maßnahmen mit 15.000 Euro.
Der gotische Feldsteinbau mit Strebepfeilern aus Backstein stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Die ursprünglich geschlossene Gewölbedecke wurde später mit einer flachen Holzdecke überspannt. Auch der Turmaufsatz aus Fachwerk auf dem westlichen Dachgiebel kam einige Jahrhunderte später hinzu (im 18. Jahrhundert). Sehr alt sind dagegen die Glocken im Turm, die in den Jahren 1399 und 1474 entstanden. Bis heute erhalten sind außerdem Kanzel und Gestühl, sowie das Taufbecken aus dem geschichtsträchtigen Jahr 1892.
Dach und Mauern von Schiff und Chor der Dorfkirche in Warsow müssen umfassend restauriert werden, ebenso wie die Fassade. Der erste Bauabschnitt zur Instandsetzung von Dach und Fassade des Kirchenschiffs soll Ende des Jahres beginnen. Zuvor steht die Notsicherung im Mittelpunkt: Einige Fußpunkte des Dachstuhls, die auf der Schwelle hätten aufliegen sollen, waren gänzlich durchgerottet. Auch die Befestigung der Holzdecke an dem ursprünglichen, barocken Deckenboden musste gesichert werden.
„Lieber vorher ordentlich nachschauen, als hinterher böse Überraschungen erleben“, sagt die Pfarrerin. Insgesamt werden sich die Kosten für die Bauarbeiten im ersten Bauabschnitt auf rund 335.000 Euro belaufen. Dass sich die Investition in Stabilität und Gastlichkeit des Gotteshauses lohnt, davon ist Wiebke Frauen überzeugt. Seit der Sanierung des Turmes vor einigen Jahren funktioniert die Kirche schon jetzt für viele Arten der Nutzung: Der neugotische Kirchenraum wird durch den modernisierten, beheizbaren Turm ergänzt, in dem Wintergottesdienste wie Kinoabende veranstaltet werden. Auch das Kirchenkaffee hat an Attraktivität gewonnen. So zeigt sich im Kleinen, was für die gesamte Kirche gelten soll: „Die Menschen bleiben gern.“
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von mehr als 40 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr sind bislang Förderzusagen von rund 1,33 Millionen Euro vorgesehen. 3.400 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.