Schon Fontane schaute hin
KiBa fördert Feldsteinkirche in Siethen mit 23.000 Euro
Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Siethener Feldsteinkirche wurde schon von dem Schriftsteller Theodor Fontane in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ beschrieben. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) hat den mittelalterlichen Bau zur „Kirche des Monats Oktober“ gewählt. Sie fördert die Sanierung der Kirche mit 23.000 Euro.
Das Gebäude ist aus Findlingen errichtet und in seiner Grundsubstanz romanisch. Ein bemerkenswertes Ausstattungsstück der Kirche ist der Renaissance-Altar aus dem Jahr 1616, der Abendmahl, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu zeigt und mit vielen Ornamenten versehen ist. Eine weitere Besonderheit in Siethen ist der barocke Taufengel. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Figur konnte früher bei einer Taufe an einem Seilzug über dem Taufbecken herabgelassen werden, seit 1914/15 hat sie ihren festen Platz über der Kanzel.
Der ansprechend gestaltete Kirchenraum täuscht aber über große Probleme bei der Substanz des Bauwerks hinweg. Nachdem im vergangenen Jahr zunächst der Turmhelm restauriert werden musste – die Glocken der Kirche hätten sonst nicht mehr geläutet werden dürfen – hat im Mai dieses Jahres die Sanierung des Kirchenschiffs begonnen. Behoben werden gravierende Schäden am Dachstuhl und an den Deckenbalken, auch die Dachdeckung und die Außenwände müssen erneuert werden. Etwa 320.000 Euro sind für diesen Bauabschnitt veranschlagt.
Der vor drei Jahren eigens für die notwendigen Restaurierungen gegründete Förderverein unterstützt die Finanzierung der Maßnahmen mit Beharrlichkeit und Kreativität. Zum Beispiel mit dem Projekt „Auf den Plätzen der Vorfahren“, in dessen Rahmen die Siethener so in der Kirche platziert wurden, wie einem Sitzplan aus dem Jahr 1915 zufolge ihre Ahnen gesessen hatten. Für diese und andere unkonventionellen Ideen wurde der Verein bei einem Öffentlichkeitswettbewerb der Landeskirche mit dem „EKBO-Hahn“ (3. Platz) ausgezeichnet.
Hannover, 29. September 2011
Pressestelle der EKD