„St. Marien soll ein Magnet bleiben“
Der Turm der „KiBa-Kirche des Monats März“ in Plau am See wird erneuert
Die große dreischiffige Hallenkirche St. Marien im Zentrum des mecklenburgischen Touristen- und Klinikortes Plau am See ist die „KiBa-Kirche des Monats März“. Das bald 800 Jahre alte überwiegend in Backstein errichtete Gebäude ist täglich zur Besichtigung geöffnet. In diesem Jahr muss der 40 Meter hohe Turm von St. Marien gesichert und erneuert werden. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) beteiligt sich mit 40.000 Euro an den Kosten.
Rund 1000 Menschen finden in St. Marien Platz. Die vier großen romanischen Bündelpfeiler der Kirche tragen ein gotisches Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert. Das Interieur ist im Wesentlichen neugotisch geprägt. In der Sakristei steht ein 1480 entstandener und in Teilen original erhaltener Schnitzaltar; das große Bild im Altarraum malte der in Plau geborene Maler Friedrich Lange. Das bronzene Taufbecken aus dem Jahr 1570 trägt zwei alte niederdeutsche Inschriften, die an das Programm der Reformation erinnern, die Bibel in Volkssprache zu verbreiten. Der Ende des 13. Jahrhunderts erbaute quadratische West-Turm beherbergt drei Bronzeglocken aus den Jahren 1522, 1700 und 1963, sowie eine „Pietà“ des in der Kaiserzeit in ganz Deutschland berühmten Plauer Bildhauers Wilhelm Wandschneider (1866-1942).
Die Grundsteinlegung für die Marienkirche erfolgte um 1225; Ende des Jahrhunderts war der Bau der großen Kirche in einem Mischstil von Romanik und Gotik vollendet. In den Jahren 1877 bis 1879 wurde der Innenraum der Kirche vollständig umgestaltet; die neugotische Einrichtung umfasst auch die Beschriftung des Gestühls, die die bis 1923 geltende Sitzordnung nach Rang und Berufen zeigt.
Nachdem in den vergangenen Jahren das Kirchenschiff restauriert worden ist – die KiBa hatte die Gemeinde in den Jahren 2007 und 2009 mit rund 67.000 Euro unterstützt – soll nun Dach und Fassade des Turms wiederhergestellt werden. 230.000 Euro plant die Gemeinde dafür ein. Gemeindepastor Stephan Poppe begründet diese Investition: „Wir möchten, dass unsere Kirche ein Magnet für Einwohner und Besucher bleibt“.
Hannover, 01. März 2012
Pressestelle der EKD