Krippenfiguren der Heiligen Drei Könige
Krippenfiguren der Heiligen Drei Könige Myriams-Fotos auf Pixabay

Dreiköniglich

Am 6. Januar ist Epiphanias – der Tag der Erscheinung des Herrn

In vielen Weihnachtskrippen stehen die Figuren der Heiligen Drei Könige von Anfang an mit dabei und bringen dem Jesuskind ihre Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Wer sind diese Könige eigentlich und woher kommen sie?

In die Bibel steht dazu nur sehr wenig. Matthäus berichtet, dass nach Jesu Geburt „Weise aus dem Morgenland“ zu König Herodes in Jerusalem gekommen seien, um zu fragen, wo sie den neugeborenen König der Juden finden könnten. Sie hätten seinen Stern gesehen und wollten ihn anbeten. „magoi“ steht im griechischen Originaltext für die Besucher, Luther übersetzt das mit „Weise“, den offenbar handelt es sich bei ihnen um Astronomen, die die Sterne beobachtet und eine Veränderung festgestellt hatten.

Ihre Herkunft: „apo anatolôn“. Was im Grunde nur „aus dem Osten“ oder „aus dem Orient“ bedeutet. Für Luther ist das entsprechend das Morgenland. Die Weisen stehen für fremde Völker, die dem Messias huldigen, denn Christus ist für alle Menschen in die Welt gekommen. Zu drei Königen werden sie im Laufe der Zeit, denn die drei (!) Geschenke, die sie bringen, sind außerordentlich wertvoll. Myrrhe ist ein bitterer Saft auf Baumrinde, die medizinisch vielseitig angewendet werden kann. In der Antike wird Myrrhe bei der Einbalsamierung verwendet. Weihrauch ist ein Harz, dass im Gottesdienst verbrannt wird, im Jerusalemer Tempel wird eine besondere Mischung verwendet. Traditionell begleitet eine Rauchwolke das Erscheinen Gottes. Und der Wert des Goldes ist seit vorchristlichen Zeiten bekannt.

Erst im Mittelalter kommen die drei zu ihren Namen, unter denen sie noch heute bekannt sind: Caspar (persisch: Schatzmeister), Melchior (hebräisch: Lichtkönig) und Balthasar (akkadisch: Gott erhalte den König). Sie werden auch als Vertreter der Kontinente bezeichnet. Balthasar repräsentiert Asien, Melchior Europa und Caspar steht für Afrika. Es gibt auch die Interpretation von drei Lebensabschnitten, dabei wird Balthasar als Freis dargestellt, Melchior als ein Mann im mittleren Alter und Caspar als junger Mann.

Ab dem 5. und 6. Jahrhundert wird Weihnachten gefeiert, das führt zu Verschiebungen im Kalender. Das Epiphaniasfest am 6. Januar – die Erscheinung des Herrn, also die Geburt Jesu mit der Verehrung durch die Weisen – wird seitdem in den verschiedenen Konfessionen unterschiedlich begangen. Für Protestanten und Katholiken wird am 6. Januar die Göttlichkeit Christi vorgestellt. Durch die Weisen aus dem Morgenland erfahren nun alle Völker der Welt davon, dass Gott Mensch geworden ist. Die griechisch-orthodoxe Kirche dagegen erinnert am 6. Januar an die Taufe Jesu – die russisch-orthodoxe und die serbisch-orthodoxe Kirchen feiern am 6. und 7. Januar Weihnachten.

An Epiphanias sind heutzutage die Sternsinger unterwegs, Kinder, die als die Heiligen Drei Könige kostümiert sind, ziehen durch die Straßen und singen. CMB schreiben sie mit Kreide an die Haustüren. Doch das sind nicht die Initialen der Weisen aus dem Morgenland, sondern die Abkürzung für „Christus mansionem benedicat“ - „Christus segne dieses Haus!“.