St. Lukas Goslar-Jerstedt (Niedersachsen) - 2025 von der KiBa gefördert
St. Lukas Goslar-Jerstedt (Niedersachsen) - 2025 von der KiBa gefördert

Knapp 1,7 Millionen Euro für Kirchenerhalt

Förderzusagen für über 80 Kirchen

Noch vor Weihnachten war die Post rausgegangen, auf die so manche Kirchengemeinde gehofft hat: die offizielle Förderzusage der Stiftung KiBa. Manchmal der entscheidende finanzielle Beitrag für dringend nötige Sanierungsarbeiten, manchmal der kleine Impuls, der die ganze Sache so richtig in Fahrt bringt.

Aber der Reihe nach. Mitte November war der Vergabeausschuss der Stiftung zusammengekommen, um über die Förderungen für 2025 zu beraten. Seit Jahren schon trifft sich das Gremium zusammen mit den ehrenamtlichen Regionalbeauftragten und dem Stiftungsbüro online. Das hat sich bewährt, denn so stehen den Teilnehmenden alle nötigen Unterlagen digital sofort per Klick zur Verfügung.

153 Anträge auf Förderung waren – ebenfalls digital – über das Antragsverfahren eingegangen. Mehr als 3,1 Millionen Euro hatten die Antragsteller aus dem gesamten Bundesgebiet angegeben – dreimal mehr als die KiBa zu leisten vermag. Schon immer überstieg die Summe der beantragten Gelder die zur Verfügung stehenden Mittel. Das ist ein sicherer Indikator dafür, dass viele Kirchen im Land in keinem guten Zustand sind und externe Unterstützung benötigen. Vor allem für kleinere Dorfkirchen, die in der Regel im Besitz der jeweiligen Gemeinde sind, ist eine größere Sanierung aus eigener Kraft kaum zu stemmen. Hier kommt die KiBa ins Spiel. Doch zuvor muss entschieden werden, welcher Antrag positiv beschieden und welcher abgelehnt wird.

Am Ende standen 82 Sanierungsprojekte aus fast allen Bundesländern mit einem Gesamtfördervolumen von 1.165.000 Euro auf der Liste. Turm und Dach machen die meisten Probleme und werden von der KiBa vorrangig gefördert: „Dach und Fach“ heißt es dazu in den Förderleitlinien. Das liegt auch auf der Hand, denn erst, wenn Standfestigkeit und Witterungsbeständigkeit gesichert geht, kann man an eine Sanierung des Inneren denken.

KiBa-geförderte Kirchen nach Bundesländern

Bei knapp 70% der Zusagen handelt es sich um Erstförderungen, 20% wurden zum zweiten oder dritten Mal gefördert und sieben Kirchen sogar noch häufiger. Oftmals werden große Sanierungen in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt. Zum einen, weil es leichter ist, mehrmals überschaubare Kosten zu finanzieren, als einmal einen sehr hohen Betrag zu stemmen, zum anderen, weil sich manche Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen über viele Jahre hinweg ziehen. KiBa-Gelder stehen nach der Zusage für zwei Jahre zur Verfügung. Andere Geldgeber machen ähnliche Vorgaben.

Bei den 82 Kirchen wird es auf keinen Fall bleiben – erfahrungsgemäß kommt noch eine ganze Reihe an Projekten im Laufe des Jahres hinzu. Das können Finanzierungen aus einer der Unterstiftungen unter dem Dach der KiBa sein oder private Einzelspenden. Manch ein Unterstützer möchte auch die Patenschaft für eine Sanierung übernehmen. So wird aus dem wunderbaren Engagement vieler Einzelner ein gemeinschaftliche Aufgabe: die Erhaltung unserer einzigartigen Kirchen und damit verbunden Tradition, Kultur, Werte und die christliche Glaubensgemeinschaft.