Dorfkirche Winterfeld (Sachsen-Anhalt)
Dorfkirche Winterfeld (Sachsen-Anhalt)

Ein neues Dach für Winterfeld

Zukunft der Dorfkirche im Altmarkkreis Salzwedel gesichert

In Winterfeld hat man allen Grund zur Freude: Nach einer langen und herausfordernden Finanzierungsphase ist das Dach der romanischen Feldsteinkirche endlich umfassend saniert. Schon seit Jahrzehnten regnete es immer wieder herein – eine Neueindeckung war mehr als überfällig.

In die Jahre gekommen

Die Kirche in Winterfeld ist eine vierteilige romanische Feldsteinkirche mit hohem Westturm und hochliegenden Rundbogenfenstern in Schiff und Chor. Errichtet wurde das trutzig wirkende Gotteshaus bereits um 1204. Wandmalereien im kreuzgratüberwölbten Chor und in der Apsis sind auf das 15. Jhd. datiert, die Ausstattung stammt im Wesentlichen aus dem 18. Jhd.

Das Dach aus naturroten Biberschwanzziegeln hatte seine besten Zeiten längst hinter sich. Die Choreindeckung war am ältesten und bestand teilweise noch aus handgeformten Bibern in Doppeldeckung – das Dach über dem Schiff wurde 1970er-1980er Jahren in Kronendeckung ausgeführt. Die Lebensdauer beider Eindeckungen war deutlich abgelaufen: Die „Nasen“ der Biber waren marode und brachen weg. Dadurch rutschten einzelne Ziegel ab und gefährdeten die nähere Umgebung der Kirche. Schwere Sturmschäden in den 1970er Jahren waren zu DDR-Zeiten nicht ausreichend behoben worden – immer wieder regnete es zwischen Kirchenschiff und Turm durch. Eine Sanierung war also zwingend notwendig.

Neue Ziegel und eine verstärkte Konstruktion

Bei der jetzt erfolgreich abgeschlossene Neueindeckung kamen wieder naturrote Biber im Segmentschnitt in Doppeldeckung zum Einsatz, so dass sich die grundlegende Erscheinung der Winterfelder Kirche kaum verändert hat. Doch die Arbeiten waren viel weitreichender als nur der Austausch der Ziegel. Morsch gewordene Holzbalken am Kirchenschiff in Richtung Turm wurden ersetzt – ebenso wie die gesamte Dachlattung. Wo immer es möglich war, wurden Dachflächen angekeilt, so dass Regenwasser nun besser ablaufen kann. An besonders neuralgischen Punkten wie Dachanschluss und Traufe wurde das Dachtragwerk repariert.

Herausforderung Finanzierung

Die Finanzierung stand lange Zeit auf wackeligen Füßen. 85.000 Euro hat die Sanierung am Ende gekostet. Von der Stiftung KiBa kamen 10.000 Euro, Kirchenkreis und Deutsche Stiftung Denkmalschutz gaben ihren Anteil und das Land Sachsen-Anhalt steuerte Mittel aus dem Lotto-Toto-Fond bei.

Pfarrer Andreas Henke und Kirchenälteste Kathrin Niemeyer zeigten sich hocherfreut und auch erleichtert, dass die so dringend nötigen Maßnahmen am Ende doch noch finanziert werden konnten. Nun müsse der Kirchgemeinderat in absehbarer Zeit erstmal keine weiteren Investitionen tätigen, sagte Niemeyer. Auch der Turm, der von der aktuellen Sanierung nicht betroffen war, gebe keinen Anlass zu Sorge. Mit der Neueindeckung von Chor und Schiff präsentiert sich die Dorfkirche wieder wunderbar in einem homogenen Bild. Und man blickt in Winterfeld sehr optimistisch in die Zukunft.