Erfolgreiche Turmsanierung in Schönewerda
Nach drei Bauabschnitten ist der Abschluss in St. Johannes greifbar nah
Es ist wirklich ein stattliches Gotteshaus aus Feldsteinen. 1753 wurde die Kirche nach einem Brand des Vorgängers neu errichtet, mehrere erhaltenen Bauteile der alten Kirche wurden mit einbezogen. Der mächtige Westturm (1806-1809 neu erbaut) trägt eine verschieferte Haube, Laterne und Nadelspitze. Sein Mauerwerk gliedert sich in drei Fassadenabschnitte, die durch Gurtgesimse voneinander getrennt sind. Die Ecken sind mit 15cm starkem Sichtmauerwerk gestaltet – das hat nicht nur optische, sondern auch konstruktive Gründe. Der Turm selbst steht auf einem Pfahlrost, sein Fundament reicht zweieinhalb Meter in die Tiefe.
Vor rund zwölf Jahren begann die grundlegende Instandsetzung des Turms, begonnen hat man 2012 mit der Turmhaube. 2017 war die Finanzierung des ersten von drei Bauabschnitten gesichert, dabei wurden alle steinkonservatorisch notwendigen Maßnahmen an der Fassade des oberen Turmabschnittes ausgeführt. 2022 sollte die Fassade am mittigen Geschoss erfolgen, denn es drohte aufgrund von möglichen Steinabplatzungen eine erhöhte Unfallgefahr für die Kirchenbesucher. Darum musste rasch gehandelt werden und die Sanierung des unteren Turmbereichs wurde zunächst zurückgestellt.
Die Förderzusage der Stiftung KiBa in Höhe von 15.000 Euro (inklusive Projektspende) hat mit dazu beigetragen, dass im August mit der konkreten Planung und der Ausschreibung der Maßnahme begonnen werden konnte. Im Vorfeld hatte sich die Kirchengemeinde entsprechend mit der thüringischen Denkmalfachbehörde und der kirchlichen Baupflege des Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda abgestimmt.
Der eingerüstete Kirchturm aus nordwestlicher Richtung (Oktober 2023)
Schwere Steinschäden am Gurtgesims der Nordfassade (Oktober 2023)
Schwere Steinschäden am Gurtgesims der Nordfassade (Oktober 2023)
Putz-Musterflächen an der Nordfassade (Oktober 2024)
Zwischengeschoss Nordseite mit Bauabschluss nach Südosten (April 2024)
Der zweite Bauabschnitt begann: Im Oktober 2023 wurden Nord- und Westfassade eingerüstet, das Mauerwerk gereinigt und instandgesetzt. Putz-Probestücke wurden gefertigt, um den adäquaten Mörtel für das Obergeschoss zu finden – ebenso wie den richtigen Sandstein. Bis zum Ende des Jahres wurde ein Großteil der steinrestauratorischen Instandsetzungen an der Eckquaderung und den Fenster- und Türgewänden abgeschlossen. Statische Schäden wie Risse und Brüche wurden gesichert und Fehlstellen ersetzt. Dabei wurde besonders viel Wert auf die die Wiederherstellung der Putzkanten an der Eckquaderung und den Gewänden gelegt.
Mit Einbruch des Winters mussten die Arbeiten pausieren, im Februar 2024 wurden sie fortgesetzt und bereits im März abgeschlossen. Anfang April – das Thermometer zeigte glücklicherweise dauerhaft Plusgrade an – konnte man alle Wandflächen neu verputzen. Am 17. April erfolgte die Abnahme. Mit der Baumaßnahme wurde ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt des Kirchenbauwerks und Denkmals geleistet -eine wichtige Voraussetzung für die noch anstehenden Instandsetzungsarbeiten am Turmuntergeschoss und der Südseite.
Auch beim dritten und letzten Bauabschnitt ist die Stiftung KiBa wieder mit von der Partie. Das erfolgreiche Ende eines mehr als eine Dekade dauernden Projekts ist damit in greifbare Nähe gerückt.