„Christus ist auferstanden!“
Das Grab ist leer
Mitten in der Nacht erschüttert ein Erdbeben die Region, denn ein Engel ist vom Himmel herabgekommen. Den tonnenschweren Stein vor dem Grab Jesu hat er beiseite gewälzt, jetzt sitzt er darauf. Denn der Gekreuzigte ist nicht mehr da – nur noch die Stelle, an der er gelegen hat, kann man sehen.
Was für eine Nachricht soll das denn sein? Und wo kommt sie her, ist die Quelle verlässlich? Das ist sie: Maria Magdalena und die andere Maria sind Augenzeugen und die Verlässlichkeit der beiden Frauen steht außer Frage. „Wir sind in aller Frühe aufgebrochen, um nach dem Grab zu sehen“, hätten sie berichten können. Ein kurzer Einspieler würde den Hintergrund erklären und anmerken, dass Josef von Arimathäa die Grabstelle kurz zuvor unentgeltlich zur Verfügung gestellt und für eine einigermaßen würdevolle Bestattung des gekreuzigten Christus gesorgt habe. Anschließend wurde ein massive Fels vor den Eingang gerollt, um es für immer zu verschließen.
Zurück den beiden Marias: „Uns fehlen die Worte – wie beschreibt man einen Engel? Seine Erscheinung war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. So ungefähr muss man sich das vorstellen.“ Ob sie Angst hatten? „Natürlich, wir waren starr vor Schreck! Aber der Engel sagte nur: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Und dass er nicht hier sei. Sondern auferstanden von den Toten! Wir wussten wirklich nicht, was wir sagen sollten.“
Das Evangelium überliefert tatsächlich nicht, wie die Frauen reagiert haben. Man male sich das einmal im Detail aus: das Entsetzen über Christi Tod ist noch ganz frisch, es herrschen Angst und Fassungslosigkeit. Wie soll es weitergehen, wenn Jesus nicht mehr da ist? Wie auch immer – jetzt gibt es nur eines: die Nachricht muss hinaus in die Welt. Jeder soll es erfahren. Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden! Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Der Tod ist besiegt. Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen haben sich durchgesetzt. Auch heute und auch dann, wenn vieles davon in den Wirren der Welt nicht gleich sichtbar ist.
Er ist auferstanden.