Wert-voll und unersetzlich
Tag des offenen Denkmals enthüllt verborgene Schätze
Der „Tag des offenen Denkmals" ist das größte Kulturevent Deutschlands und zieht jährlich Millionen von Besucherinnen und Besuchern an. Einmal im Jahr öffnet er historische Gebäude und Orte, die für die Öffentlichkeit manchmal gar nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Der Eintritt ist in der Regel kostenfrei. Das Programm lockt mit Sonderführungen, Handwerksvorführungen und einem bunten Rahmenprogramm.
Mehr als nur Stein und Mörtel
Was macht ein Denkmal eigentlich „wert-voll“? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Mottos für den Tag des offenen Denkmals 2025: „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“.
Der Wert eines Denkmals ist vielschichtig und gar nicht so leicht zu ermessen. Der rein materielle Wert eines Denkmals setzt sich aus schwankenden Materialkosten, zahlreichen Arbeitsstunden und der sogenannten „grauen Energie“ zusammen, die bereits in den Bau geflossen ist. Doch selbst wenn hier nur eine gering anmutende Summe herauskommt, kann ein Denkmal zu einer „unbezahlbaren Pracht oder zum unverkäuflichen Allgemeingut“ werden.
Was Bauwerke tatsächlich unersetzlich macht, ist in einer Bilanz schwer zu erfassen: Es sind die unzähligen Stunden der Suche nach Experten und Handwerkern, passenden Materialien und Vorbildern, körperliche Arbeit und vieles mehr. Diese immateriellen Beiträge fließen in das Endergebnis ein.
Denkmale sind Zeugen der Vergangenheit. Wenn zum Beispiel vertäfelte Räume, in denen einst Könige speisten, oder Kirchenräume, in denen einst die Reformatoren predigten, historisch korrekt restauriert werden, lässt das nicht nur die Herzen von Historikern höherschlagen. Denkmale erzählen die Geschichten hinter ihren Mauern und haben die Kultur und Identität einer Region geprägt. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres kulturellen Erbes.
Ein Blick hinter verschlossene Türen
Jährlich am zweiten Sonntag im September – das ist diesmal der 14. September – öffnet der Tag des offenen Denkmals), zwischen 5.000 und 7.000 Denkmale in rund 2.000 Städten und Gemeinden. In diesem Jahr stehen über 8.000 Veranstaltungen in rund 6.000 Denkmalen und zusätzlich 450 Denkmal-Touren auf dem Programm.
Von historischen Wohnhäusern über öffentliche Gebäude und deren Keller bis hin zu Handwerkskünsten von der Schmiede bis zum Lehmbau – die Vielfalt ist gewaltig. Auch Bahnhöfe, Fabriken, römische Wasserleitungen, Brauereikeller oder Bunker gehören zum Denkmalfundus und bieten einzigartige Einblicke. Ganz vorne mit dabei sind auch die Kirchen der beiden großen Konfessionen. Unsere Kirchengebäude im ganzen Land sind eben nicht nur spirituelle Orte, sondern wichtige kulturelle Denkmale. Im Rahmen des Tags des Offenen Denkmals bieten auch sie Einblicke in ihre Geschichte und Architektur – oder sie sind Schauplatz besonderer Veranstaltungen. Für den Erhalt der evangelischen Kirchen – von der kleinen Dorfkirche zur pompösen Kathedrale – engagiert sich die Stiftung KiBa seit Jahrzehnten.
Um die Planung Ihres Besuchs zu erleichtern, steht ein umfassendes Online-Programm unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm und eine kostenlose App zur Verfügung. Der Tag des offenen Denkmals ist auch der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days, die unter der Schirmherrschaft des Europarats jährlich rund 50 europäische Länder vereinen.