Langhennersdorf: trotz Verzögerung erfolgreich
Sanierung von St. Nikolai nach fast zwei Jahren auf der Zielgeraden
Eigentlich beginnt die Geschichte im September 2019 mit der MDR-Spielshow „Mach Dich ran“. Für Sachsen treten die Kirchengemeinden Langhennersdorf und Canitz gegeneinander an. Für den Einzug ins Finale hat es zwar nicht gereicht, aber 10.000 Euro gingen an St. Nikolai.
„Endlich kann ich Ihnen die Bilder unserer sanierten Kirche schicken!“ So fängt die E-Mail von Pfarrerin Maria-Theresia Kaiser an die Stiftung KiBa an. Es war ein langer Weg mit vielen Verzögerungen. Im August 2020 fiel der Startschuss für die Innenraumsanierung von St. Nikolai: Orgel, Taufstein und Altar wurden „eingehaust“ um sie vor Staub und Beschädigungen zu schützen. Die Kirche im Kreis Freiberg in Sachsen wurde im 13. Jhd. aus Bruchstein erbaut, zunächst waren der massive Wehrturm und die Wendelinkapelle unabhängige Bauwerke errichtet; die spätgotische Hallenkirche mit ihrem Gewölbe wurde später zur Verbindung beider Bauten.
Erste Arbeiten im Herbst zeigten bald Erfolge, doch die kalte und vor allem nasse Witterung im Winter hat die Maßnahmen an der Innenfassade in Verzug gebracht, erzählt Pfarrerin Kaiser. Im März 2021 konnten die restlichen Arbeiten im Inneren dann ohne Gerüst fortgesetzt werden. „Manches ging langsamer als geplant voran“, berichtet Kaiser und denkt dabei vor allem an gut gefüllten Auftragsbücher der Restauratoren und andere Gewerke. Auch die langen Wartezeiten auf Besichtigungstermine mit den Denkmalbehörden hat sie noch in Erinnerung.
Das „Team Langhennersdorf“ 2019 bei der MDR-Spielshow „Mach Dich ran“
Wanddurchbruch im Innenraum von St. Nikolai
Bevor der Fußboden verblendet werden kann, organisieren Ehrenamtliche eine große Putzaktion
So sah der Altarraum im April 2019 aus.
Im Oktober 2020 sind Altar, Taufstein und Orgel „eingehaust“.
Die „Spendenpfeife“ sammelt Unterstützung für die Sanierung
Blick in das noch unrenovierte Kirchenschiff
Zum Glück sind viele Ehrenamtliche in St. Nikolai aktiv, immer wieder konnten Konfirmanden und Konfirmandinnen zusammen mit ihren Eltern und weiteren Engagierten für gemeinsame Aktionen gewonnen werden. Ob „Fußbodendielentrageaktion“ oder Putzen – das Engagement für die eigene Kirche ist groß in Langhennersdorf. Besonders aktive Begleiter waren Ernst und Ursula Naumann. „Es verging kaum ein Tag, an dem er nicht auf der Baustelle war“, berichtet Kaiser. Kurz vor dem Erntedankfest 2021 musste Naumann ins Krankenhaus, die geschmückte und mit Menschen gefüllte Kirche hat der frühere Kirchenvorsteher nur noch auf dem Smartphone sehen können. Am 4. November ist Ernst Naumann gestorben.
In Langhennersdorf blickt man nach vorne: das frisch sanierte Kirchenschiff soll ganz offiziell im Juli wieder „in Betrieb gehen“. Dann wird nämlich zeitgleich auch die Hildebrandt-Orgel in St. Nikolai stolze 300 Jahre alt.