„Abriss kommt nicht in Frage“
Im thüringischen Serba wird die „KiBa-Kirche des Monats Juli“ restauriert
„Die Menschen hier lieben ihre Kirche. Sie ist die Identifikationsmarke, die sie in allen Phasen des Lebens begleitet“, sagt Pfarrer Eckhard Waschnewski über die Dorfkirche im thüringischen Serba. Aus diesem Grund wird das barocke Kirchengebäude, das die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) als „Kirche des Monat Juli“ würdigt, derzeit saniert. 303.400 Euro sind für den ersten Schritt dieser Sanierung erforderlich, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und den Landeskirchen getragene Stiftung KiBa übernimmt 20.000 Euro.
Fast 400 Jahre ist die Kirche zu Serba alt, 1619 wurde sie erbaut. Der östliche Turm mit geschweifter Haube folgte ein knappes Jahrhundert später, um 1710/11; aus dieser Zeit stammen auch die dreiseitige Westempore und der Kanzelalter. Besonderheiten sind auch die Poppe-Orgel und der Taufstein von 1870. Groß ist das Engagement der rund 700 Einwohner in Serba für ihre Kirche. „In den kommenden Monaten wird es wieder viele Aktionen geben, mit denen wir Spenden für Erhaltung der Kirche sammeln“, kündigt der Pfarrer an.
Nötig ist die Restaurierung des Gebäudes aufgrund des Befalls durch den Hausschwamm. Der Pilz setzt dem gesamten Bauwerk zu und hat statische Probleme im Kirchturm hervorgerufen. Diese haben inzwischen dramatische Formen angenommen, sagt Eckhard Waschnewski. „Zuletzt hatte sich die tragende Holzkonstruktion von Glockenstuhl, Turmhaube und Laterne allein in den Monaten von Oktober 2011 bis März 2012 um 2,4 Zentimeter geneigt.“ Als erstes steht daher der Kirchturm im Fokus der Restaurierungsarbeiten. Danach soll in einem zweiten Schritt das Dach des Kirchenschiffs instandgesetzt und neu gedeckt werden. Eckhard Waschnewski sagt: „Die Alternative wäre der Abriss der Kirche gewesen – das kam hier für niemanden in Frage.“
Hannover, 2. Juli 2012
Pressestelle der EKD