Attraktive Mitte und Ort der Einkehr
In Hödingen wird die „KiBa-Kirche des Monats Dezember“ saniert
Die Kirche in Hödingen (Sachsen-Anhalt) gehört seit dem 12. Jahrhundert zum Dorf. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt das Gebäude romanischen Ursprungs als „Kirche des Monats Dezember“ und fördert die derzeitigen Sanierungsmaßnahmen auch dank einer Projektspende mit 25.000 Euro.
Die Mauern des aus Feldsteinen erbauten Westturms zeugen noch heute von den romanischen Anfängen der Kirche. Das zunächst im Westen des Chorturms angebaute Kirchenschiff wurde 1707 abgebrochen. Mit seinen Steinen errichtete man später einen einschiffigen Bau Richtung Osten. Seitdem hat die Kirche kaum bauliche Veränderungen erfahren; in ihrem Inneren ist sie von einer barocken Ausstattung geprägt. Aus der Erbauungszeit stammen die hölzerne, bemalte Gewölbedecke, das Kirchengestühl und die Empore. Der Taufstein geht auf das Jahr 1893 zurück, er wird ergänzt von einem ebenfalls barock gestalteten Taufengel.
Nachdem in zwei vorausgegangenen Bauabschnitten Kirchturmfassade und -dach, sowie das Dach des Kirchenschiffs und dessen Fassade instandgesetzt worden sind, sollen in diesem Jahr die durch Feuchtigkeit bedingten Probleme im Inneren behoben werden. Putz- und Maurerarbeiten an den Wänden innen wie außen werden durchgeführt. Wichtig ist auch die Sanierung der vom Schimmel befallenen Gewölbedecke.
Die Wiederherstellung des historischen Bauwerks wird insgesamt knapp eine Million Euro kosten – entsprechend groß sind die Pläne, die man in Hödingen mit der renovierten Kirche verbindet. Als attraktive Mitte soll sie weiterhin als Ort für Gottesdienste und Veranstaltungen dienen, dabei aber noch mehr Menschen anlocken. Unter anderem ist geplant, das Bauwerk als Einkehrmöglichkeit für Besucher der viel frequentierten touristischen Routen der Umgebung – das „Blaue Band“, die „Straße der Romantik“ und der „Aller-Radwanderweg“ – einzurichten. Vor dem Hintergrund der besonderen Lage der Kirche im ehemaligen Grenzgebiet der DDR wollen Kirche und Kommune langfristig außerdem einen „Kirchen-Grenz-Wanderweg“ etablieren, der insbesondere Kinder und Jugendliche ansprechen und sowohl die jüngere politische Geschichte als auch den Sinn des Pilgerns vermitteln soll.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.195 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 27,1 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa 81 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1,2 Mio. Euro. Mehr als 3.000 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.
Hannover, 1. Dezember 2015
Pressestelle der EKD