Paradebau wilhelminischer Kirchenbaukunst erhält ein neues Dach
Bad Homburger Erlöserkirche ist KiBa-„Kirche des Monats April 2019“
Die Erlöserkirche in Bad Homburg (Hessen) gilt als das weltweit am besten erhaltene Zeugnis wilhelminischer Baukunst. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt die ehemalige Residenzkirche als „Kirche des Monats April 2019“ und fördert die Sanierung des Kirchendachs mit 15.000 Euro.
Äußerlich erinnert die 1908 auf Initiative von Wilhelm II. erbaute Erlöserkirche mit ihren vier Türmen an rheinische Gotteshäuser, im Inneren sind Stilmittel der byzantinischen Kunst prägend; insbesondere das goldene Christus-Mosaik in der Apsis-Kuppel erinnert an die Hagia Sofia in Istanbul. In Anlehnung an orthodoxe Traditionen steht der auferstandene Christus im Mittelpunkt der Gestaltung.
Die Sanierung der umfangreichen Schäden am Dach beginnt nach dem Osterfest. Insgesamt wird das Projekt mehr als eine Million Euro kosten. Spenden wirbt die Gemeinde mit Benefizkonzerten und dem Projekt „Zeitkapseln“ ein. Die silbernen Kapseln können für je 990 Euro erworben und individuell befüllt werden. „Man kann einen solchen Behälter natürlich auch teilen mit Freunden, in der Firma oder im Verein“, sagt Pfarrerin Astrid Bender. „Jede und jeder kann sich überlegen: Was wollen wir den Menschen sagen, die in vielen Jahren diese Kapseln öffnen?“ Die Kirchengemeinde wird alle Kapseln zusammen in einer Box sicher im Dach verwahren – geöffnet werden sie erst bei der nächsten Dachsanierung.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 32,3 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.500 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.
Hannover, 2. April 2019
Pressestelle der EKD