Die „KiBa-Kirche des Monats April“ in Regensburg wird wiederhergestellt
„Eines der besten Meisterstücke in Teutschland“
Sie ist eine Protestantin der ersten Stunde: Die Dreieinigkeitskirche in der Regensburger Altstadt wurde in den Jahren 1627 bis 1631, mitten im Dreißigjährigen Krieg, erbaut. Sie verkörperte als eine der ersten Kirchen die reformatorische Theologie auch architektonisch: Das schlichte Kirchenschiff bietet seinen Besuchern von jedem Platz im Kirchengestühl aus einen direkten Blick auf Kanzel und Altar, und somit auf das zentrale Geschehen von Predigt und Abendmahl. Die Sanierung der frühbarocken Saalkirche soll in diesem Jahr ihren Abschluss finden. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Stiftung KiBa) fördert die Arbeiten mit 20.000 Euro.
Erbauer der „KiBa-Kirche des Monats April“ war Johann Carl (1587 – 1665). Mit um das gesamte Langhaus angeordneten Rundfenstern und einer nur auf Konsolen ruhenden, den Bau umziehenden Empore aus Holz schuf er den 20 Meter breiten und hellen Kirchensaal, der 1000 Besuchern Platz bietet und dabei frei blieb von störenden Säulen. Die Zweckmäßigkeit der Dreieinigkeitskirche im evangelischen, auf das gesprochene Wort konzentrierten Sinne trug der „ersten Regensburger Protestantin“ den Ruf ein, „eines der besten Meisterstücke in Teutschland“ zu sein, eine Bewertung, die auf den Architekten und Baumeister Leonhard Christoph Sturm (1669 – 1719) zurückgeht. Dachstuhl, Gestühl und Inneneinrichtung der zweitältesten protestantischen Stadtkirche in Bayern sind bis heute erhalten.
„Nachdem im vergangenen Jahr die Decke saniert worden ist, sind nun die hölzernen Bestandteile im Innenraum, die Empore, der Altar, der Orgelprospekt und vor allem das Kirchengestühl an der Reihe“, sagt Ulrich Landskron, Kirchenvorstand und Schatzmeister des örtlichen Fördervereins. Seit 2009 ist die Kirche geschlossen. 925.000 Euro sind für den aktuellen Bauabschnitt in diesem Jahr veranschlagt. Den nötigen Eigenanteil der insgesamt rund 3,5 Millionen Euro teuren Sanierung erbringt die Gemeinde durch die Organisation von Ausstellungen und Konzerten, aber auch Touristen werden beteiligt; so ist die Begehung des Nordturms kostenpflichtig. Der knapp 70 Meter hohe Turm bietet einen Rundblick über die Regensburger Altstadt bis zu den Donauhängen und der Walhalla.
Am zweiten Advent soll die feierliche Wiedereinweihung der Stadtkirche stattfinden – eine ganze Festwoche wird das Ereignis begleiten. „Die gesamte Gemeinde wartet sehr auf diesen Tag“, sagt Landskron. Und er ist sicher: „Selbst wenn die ein oder andere Ecke bis dahin nicht ganz fertig geworden ist, wird das die Einweihung nicht stören“.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.000 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über 24,5 Millionen Euro geben können. 2013 fördert die KiBa bisher 89 Projekte in ganz Deutschland mit einem Gesamtvolumen von über 1,2 Millionen Euro. 2.500 Mitglieder engagieren sich bundesweit im Förderverein der Stiftung. Weitere Informationen unter: www.stiftung-kiba.de
Hannover, 03. April 2013
Pressestelle der EKD