„Ein Identifikationsort für die ganze Stadt“
In Parchim wird die „KiBa-Kirche des Monats Dezember“ saniert
Die Kirche St. Marien im mecklenburgischen Parchim ist vor vier Jahren zum Denkmal von nationaler Bedeutung erklärt worden. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt das aus dem 14. Jahrhundert stammende Gebäude als „Kirche des Monats Dezember“ und fördert die derzeitige Sanierung, auch dank einer Projektspende, mit 35.000 Euro.
Die große gotische Backsteinkirche liegt an der Route der Backsteingotik und bringt viele Touristen in die ostdeutsche Kleinstadt. „Sie ist ein wichtiger Identifikationspunkt in Parchim“, sagt Pastorin Jessica Warnke-Stockmann, „das gilt optisch, das gilt für den sakralen Raum, aber auch weil die Kirche einer der wenigen verbleibenden Kulturorte der Stadt ist.“ Groß ist das Engagement aller Generationen für den Erhalt der Kirche. Nachdem der Dachstuhl des Hauptschiffs instandgesetzt und das Dach neu gedeckt ist, wird derzeit die üppige, gemalte Blütenpracht im Inneren des Gebäudes erneuert. Dann steht mit der Sanierung des Turms einer der kostenträchtigsten Abschnitte an.
Rund zwei Millionen Euro wird die Sanierung der Kirche insgesamt kosten; für den aktuellen Bauabschnitt müssen 41.000 Euro aus der Gemeinde kommen. Die Mitglieder des „Baufördervereins St. Marien Parchim“ engagieren sich – soweit möglich - durch handfeste Mithilfe bei den Baumaßnahmen, regelmäßig öffnet ein Kirchencafé im Gemeindehaus, es gibt Kirchenführungen, Lesungen und Konzerte. Im Sommer dieses Jahres fand überdies eine ganze Festwoche statt, deren Erlös der Sanierung zugute kommen soll. Gefeiert wurden gleich drei Jubiläen: die zweite Weihe der Marienkirche vor 750 Jahren, die Anschaffung der ersten Glocke vor 500 Jahren und nicht zuletzt die Friedliche Revolution vor 25 Jahren. Gedacht waren die Feiern nicht nur als Motivation für Spender, sagt Warnke-Stockmann: „Ein toller Erfolg war auch, dass wir im Laufe der Woche wirklich die ganze Stadt erreicht haben“.
Hannover, den 1. Dezember 2014
Pressestelle der EKD