Eine neue Mitte für Brügge
Die „KiBa-Kirche des Monats Mai“ wird Schritt für Schritt erneuert
236.000 Euro werden benötigt, um die denkmalgeschützte neugotische Feldsteinkirche im brandenburgischen Dorf Brügge zu sanieren. Das aus dem Jahr 1864 stammende Gebäude wurde von Reinhold Persius (1835 – 1912) geschaffen; der spätere „Hofarchitekt Seiner Majestät des Kaisers“ war unter anderem Leiter der Berliner Schlossbaukommission und in der Kommission zum Neubau des Berliner Reichstages tätig. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) fördert die Instandsetzung der Persiuskirche in Brügge mit 15.000 Euro.
Genutzt wird die Dorfkirche, die die KiBa als ihre „Kirche des Monats Mai“ würdigt, derzeit nur in Ausnahmefällen: Mit Ende des Zweiten Weltkrieges nahm die Zahl der Besucher ab, noch vor wenigen Jahren drohte der Abriss. Erst 2006 entstanden Sanierungspläne im Dorf, das Gebäude wurde geräumt und gereinigt, der Kirchplatz von Büschen und Sträuchern befreit. Im darauffolgenden Jahr schon hielt die Generalsuperintendentin einen ersten „Hoffnungsgottesdienst“ in der Kirche, das anschließende Kuchenbuffet brachte Spenden für die weitere Instandsetzung. Es folgten gut besuchte Hubertusmessen, mit Vertretern des Nachbardorfes entstand ein eigener Gemeindekirchenrat, die Fenster wurden erneuert. „Vor kurzem fand hier zum ersten Mal seit mehr als 52 Jahren eine richtige Taufe statt“, berichtet Georg Zander, der Vorsitzende des örtlichen Fördervereins. In diesem Sommer wird der Verein das traditionelle Dorffest um kleine Baustellenführungen anreichern, bei denen vom Gerüst aus Einblicke genommen werden können, „wie es sie sonst selten gibt“.
21 Mitglieder hat der Förderverein, der die treibende Kraft hinter allen Aktionen rund um die Dorfkirche in Brügge ist. Woher kommt dieses Engagement auch von kirchenfernen Bewohnern für das marode Gebäude? Zander verweist auf die Geschichte: Seit Jahrhunderten seien die Höfe der ansässigen Landwirte rund um die Mitte des Dorfes gruppiert; „in dieser Mitte stand die Kirche“. So wie es den Vorfahren gelungen sei, 1864 eine schadhafte Kirche durch einen Neubau zu ersetzen, „sollten wir eine Sanierung mit den uns zur Verfügung stehenden modernen Mitteln doch erst recht schaffen“.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.100 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über 25,8 Millionen Euro geben können. 2014 fördert die KiBa 80 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über einer Million Euro. Fast 2.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“. Weitere Informationen unter: www.stiftung-kiba.de.
Hannover, den 2. Mai 2014
Pressestelle der EKD