Freude beim Hauptgewinner
„Wir können es kaum fassen“ – Das Dorf Großwirschleben in Sachsen-Anhalt erhält 300.000 Euro Preisgeld von der Stiftung KiBa
Das Dorf Großwirschleben in Sachsen-Anhalt erhält 300.000 Euro von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) für die Sanierung der Kirche St. Bonifazius. In der Fernsehsendung "Die Mach dich ran-Show - Spielshow um eine himmlische halbe Million" des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) hatten sich die Vertreter des Dorfes am gestrigen Montagabend knapp gegen die Konkurrenten aus Burkhardswalde (Sachsen) und Lohma (Thüringen) durchsetzen können. Den zweiten Platz und damit 150.000 Euro erspielten sich die Repräsentanten von Burkardswalde, 50.000 Euro stellte die Stiftung KiBa für den Drittplatzierten Lohma zur Verfügung.
„Die Freude im Dorf ist riesengroß“, sagt Renate Lisock, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Plötzkau und Großwirschleben. „Wir können es kaum fassen, zumal der Sieg so knapp war“. Bei der entscheidenden letzten Aufgabe im Rahmen der Show hatten die Großwirschlebener die Nase vorn: Ihr Kirchturm aus Pappschachteln war wenige Zentimeter höher als der der Konkurrenz.
Noch ist die Kirche St. Benifazius in Großwirschleben, für deren Sanierung das Preisgeld bestimmt ist, wegen Einsturzgefahr gesperrt. Ein Teil der Decke des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ist bereits eingebrochen, Gottesdienste sind seit Jahren nicht möglich. Dieser Mangel soll nun schneller als geplant behoben werden.
Die Kirche liegt in rund 30 Meter Höhe auf einem Felsplateau über dem Ufer der Saale. Der aus Natursteinen bestehende, im Kern spätromanische Bau wurde 1352 erstmals urkundlich erwähnt. Erst zwischen 1859 und 1863 wurde er um den schiefergedeckten Turm an der Westfront ergänzt. Die kunsthistorisch bedeutsame Innenausstattung ist im Stil des Barock gehalten – ein besonderes Merkmal ist die schlichte, derzeit allerdings schwer beschädigte Stuckdekoration der Decke.
„Das zusätzliche Geld von der Stiftung KiBa ist eine große Belohnung für uns für jahrelanges Engagement“, meint Renate Lisock. Neben den Mitgliedern des örtlichen Fördervereins der Gemeinde hätten sich auch vor der Sendung viele Mitglieder anderer Vereine engagiert. Das Preisgeld mache nun möglich, was fast alle gehofft hatten: Unterhalb der Empore soll ein 38 Quadratmeter großer Gemeinderaum in die Kirche eingebaut werden. „Damit hätten Gemeinde und Vereine endlich den lang ersehnten Raum für gemeinschaftliche Veranstaltungen“, so Lisock.
Hannover, 29. Mai 2012
Pressestelle der EKD