„KiBa-Kirche des Monats April 2017“ in Lausa
Am Ende profitiert die gesamte Region
Die aus dem Mittelalter stammende Dorfkirche im sächsischen Lausa ist die „Kirche des Monats April 2017“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragene Stiftung fördert die Sanierung des Bauwerks in diesem Jahr, nicht zuletzt dank einer Projektspende mit 20.000 Euro.
Erbaut wurde die Dorfkirche unter dem Patronat der Gutsherren von Pflugk auf Lampertswalde, deren Familienwappen noch heute über dem früheren Sakramentshäuschen zu sehen ist. In die Zeit der Spätgotik weisen die spitzbogigen Altarfenster und der Taufstein. Im Dreißigjährigen Krieg war die Kirche das einzige Gebäude, das in Lausa stehen blieb. Erst 1682 fanden sich dort wieder Einwohner ein, ein Jahr danach wurde ein Pfarrer eingestellt, der sächsische Kurfürst Johann Georg III. ließ die Dorfkirche wiederinstandsetzen.
Die aktuellen Restaurierungsarbeiten begannen mit einer Notsicherung des Gebäudes. Danach kam die „Nässe-Sanierung“. Eine Dachrinne wurde angebracht, das Außengelände reguliert, eine „Sperrschicht“ aus Ton und Lehm gegen das Eindringen von Feuchtigkeit eingebracht. Inzwischen ist die Nordwand des Chorraumes trockengelegt, verputzt und gestrichen. Die Holzdecke wurde gereinigt und ausgebessert. Nun stehen die Gerüste im Kirchenschiff, dessen Decke saniert, und dessen Wände gestrichen werden sollen. Im Herbst sind Altar und Taufstein an der Reihe, auch das Holzgestühl des Kirchenschiffs und der Südseite des Chors warten noch auf Aufarbeitung. Etwa 500.000 Euro sind für die Instandsetzung der Dorfkirche zu veranschlagen, meint die Vorsitzende des Fördervereins Dorfkirche Lausa e.V., Bärbel Scaruppe. Die Mitglieder des 2014 gegründeten Vereins organisieren Konzerte und Theaterstücke, aber auch ausgefallenere Aktionen. So konnten die Mitglieder des „Malkreises Torgau“ dafür gewonnen werden, Motive aus Lausa zu malen. Der Verkauf der Werke kam auch der Dorfkirche zugute.
Bärbel Scaruppe ist überzeugt, dass viele etwas von der Instandsetzung der Dorfkirche haben. „Sie wird zum Treffpunkt für die Gemeinde, auch für Nicht-Christen, die dadurch vielleicht einen Anknüpfungspunkt zum christlichen Glauben finden. Und wenn künftig Hochzeiten oder andere Familienfeste in der Dorfkirche stattfinden, kommt auch der Gastwirt nebenan auf seine Kosten. Am Ende profitiert die gesamte Region.“
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von mehr als 30 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.200 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.
Hannover, 30. März 2017
Pressestelle der EKD