„KiBa-Kirche des Monats August 2024“

Ort für Gemeinschaft und Geselligkeit in Karrenzin

Die kleine Fachwerkkirche in Karrenzin (Mecklenburg-Vorpommern) soll renoviert und zum lebendigen Treffpunkt des Dorfes werden. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt das Gotteshaus als „Kirche des Monats August 2024“. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland gegründete Stiftung fördert die anstehende Sanierung mit 10.000 Euro.

Das kleine Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1721 befindet sich in der Mitte des Dorfes. Am Westgiebel steht frei ein verbretterter Glockenturm mit einem vierseitigen Pyramidendach und zwei Glocken aus den Jahren 1922 und 1934. Der schlichte Altar im Chor ist aus Holz; vom ursprünglichen Inventar ist eine hölzerne, mit kleinen Reliefplatten aus Terrakotta verzierte Renaissance-Taufe erhalten.

Schon jetzt ist die kleine Kirche ein beliebter Treffpunkt in Karrenzin. „Zum Glück hat sich die Gemeinde schon in den 60er Jahren für eine flexible Bestuhlung entschieden“, sagt Pastorin Alena Saubert. „Das kommt uns jetzt sehr zugute“. Für Konzerte, Lesungen und andere Veranstaltungen ist das Gotteshaus gut ausgestattet: „Es ist nicht dunkel und kühl, sondern trocken, warm und einladend. Gerade im Sommer ist es sehr schön, darin zu sitzen.“ Auch der von großen Eichen und Buchen umstandene Kirchhof bietet sich als Ort für Geselligkeiten an. Ob zu Ostern oder Erntedank, ob Buchlesung oder Jazzkonzert – immer wieder trifft man sich rund um die Kirche. „Es geht um Spaß, um Gemeinschaft, darum, stolz zu sein auf das, was man hat“, sagt die Pastorin. Und das färbt auch auf den Umgang mit dem kleinen Fachwerkgebäude ab: „Viele haben inzwischen keine ‚Schwellenangst‘ mehr und betreten die Kirche ganz selbstverständlich.“

Bevor dort noch mehr stattfinden kann, muss das Gebäude umfassend instandgesetzt werden. Die Dächer von Kirchenschiff und Turm benötigen eine neue Eindeckung, die Fassade des Turms und die Fachwerkkonstruktion sind zu restaurieren. Auch im Innenraum ist einiges zu tun. 450.000 Euro sind für die beiden Bauabschnitte aufzubringen. Sobald die Zusage für den größten Teil der benötigten Fördergelder eingetroffen ist, „wird losgebaut“, sagt die Pastorin. Sie hofft, dass dies spätestens im kommenden Jahr der Fall sein wird. 

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von mehr als 37 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bislang Förderzusagen von 1,2 Million Euro vorgesehen. Knapp 3.600 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.