„KiBa-Kirche des Monats Dezember 2021“ in Leubnitz
Fester Halt für Gebäude und Gemeinde
Eines der ältesten Gotteshäuser in Dresden, die Evangelische Kirche in Leubnitz, ist die „Kirche des Monats Dezember 2021“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Auf schlechtem Untergrund errichtet, war das mittelalterliche Bauwerk zuletzt an der Südseite abgesunken und muss umfassend saniert werden. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung fördert die Maßnahmen in diesem Jahr mit 15.000 Euro durch die assoziierte Rössner-Stiftung.
Die Leubnitzer Kirche ist ein „architektonisch, baugeschichtlich und künstlerisch wichtiges Zeitzeugnis“, heißt es in einem Gutachten des sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege. Der Kirchturm, bereits 1170 in einer Urkunde erwähnt, weist noch Elemente der romanischen Architektur auf. Das mittelalterliche Kirchenschiff kam in den Jahren 1430-1437 hinzu; seine hölzerne Felderdecke wurde um 1671 im Stil des frühen Barocks bemalt. Der ebenfalls barocke Sandstein-Altar stammt aus dem Jahr 1730. „Die Kirche wurde im Krieg bewahrt und vereint Zeugnisse aus unterschiedlichen Epochen von der Romanik über die Spätgotik, die Renaissance und den Barock. Das macht sie zu einem Kleinod“, sagt Pfarrer Wolf-Jürgen Grabner.
Die Sanierung begann 2020 mit ersten Notsicherungen. Inzwischen ist der Baugrund fest, Risse in den Wänden sind beseitigt, Gewölbeschalen und -Rippen verankert, das Mauerwerk ist weitgehend verputzt, gestrichen und restauriert. Als Letztes stehen Sanierungsarbeiten im Innenraum an. Gut 1,8 Millionen Euro wird das Projekt insgesamt kosten.
„Sehr viele Menschen identifizieren sich mit der Kirche“, sagt Pfarrer Grabner. „Die Bereitschaft, für ihren Erhalt zu spenden, war und ist überwältigend.“ Das digitale Spendenbarometer zeigt 272.000 Euro an. „Gib festen Halt“ heißt die Spenden-Aktion der Gemeinde. Herzstück ist ein Internetauftritt, dessen „Bautagebuch“ in Wort und Bild von den vielen Sanierungsschritten erzählt. Auch mit Spendenbriefen und Flyern wirbt die Gemeinde. Zum Erntedankfest 2020 beteiligten sich außerdem Konfirmandinnen und Konfirmanden an der Initiative von zwei örtlichen Bäckereien und backten „Kirchenbrote“, die nach dem Gottesdienst gegen Spenden abgegeben wurden.
Wolf-Jürgen Grabner erklärt das große Engagement mit der Verantwortung, die Kirchengemeinde und Stadtgesellschaft für die denkmalgeschützte Kirche haben. „Sie ist uns von unseren Vorfahren übergeben und anvertraut und wird mit jeder Generation wertvoller“.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.
Hannover, 1. Dezember 2021
Pressestelle der EKD