„KiBa-Kirche des Monats“ Juli
Die Marktkirche in Clausthal ist das größte hölzerne Gotteshaus in Deutschland
Die Marktkirche zum Heiligen Geist im niedersächsischen Clausthal ist die größte Holzkirche Deutschlands. Das 1642 eingeweihte Gebäude wurde 2005 in das Denkmalpflegeprogramm des Bundes „National wertvolle Kulturdenkmäler“ aufgenommen. Seit 2001 wird die Marktkirche umfassend saniert. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) fördert die Renovierungsmaßnahmen ihrer „Kirche des Monats“ Juli in diesem Jahr mit 15.000 Euro.
Mitten im Dreißigjährigen Krieg wurde die Marktkirche errichtet. Ein Großbrand hatte 1636 die Vorgängerkirche zerstört. Obwohl dieses Feuer auch etwa die Hälfte der 3000 Einwohner zählenden Bergstadt obdachlos gemacht hatte, wurde der Neubau der Kirche mit großem Engagement vorangetrieben. Schneller noch als die Kirche wurde der Glockenturm neu errichtet. Hintergrund: Das Läuten der Schlagglocke regelte die zeitlichen Abläufe des gesamten Bergwerksbetriebes. Nachdem für eine Übergangszeit eine kleine Glocke auf dem Dach der zweiten Kirche der Stadt installiert worden war, wurde im September 1637 der neue Glockenturm eingeweiht.
Die Kirche zum Heiligen Geist bot zeitweilig bis zu 2200 Menschen Platz. Altar, Kanzel, Taufe, Weihnachtsengel und Orgelprospekt im Inneren gehören zu den bedeutendsten Zeugnissen sakraler Schnitzkunst des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Laufe der Jahre machte vor allem Luftfeuchtigkeit der Holzkirche zu schaffen. 2001 schließlich drohte der bleigedeckte Giebel des Treppenturmes an der Südseite der Kirche auf den Gehweg zu stürzen. Eine Sanierung in neun Schritten wurde geplant; Anfang April dieses Jahres begannen die Arbeiten am Bauabschnitt 2010: Renoviert werden seitdem u.a. das Dach mit Nord- und Südseite und das Eingangstreppenhaus. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf insgesamt rund sieben Millionen Euro.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland ist eine Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 770 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa insgesamt 70 Projekte in ganz Deutschland mit einem Gesamtvolumen von einer Million Euro. Unterstützung erhält sie von einem Förderverein, der bundesweit rund 2.200 Mitglieder hat. Seit April präsentiert die KiBa jeden Monat eine „Kirche des Monats“.
Hannover, 01. Juli 2010
Pressestelle der EKD