„KiBa-Kirche des Monats Juni 2016“ in Dörzbach
Viele „Kirchenmäuse“ für ein neues Kirchendach
Die „Kirche des Monats Juni“ der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und allen Landeskirchen getragenen Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) steht im württembergischen Dörzbach. Die Dachkonstruktion der barocken Kirche muss in diesem Jahr saniert werden. Die Stiftung KiBa fördert die Instandsetzung mit 15.000 Euro.
Ihre heutige Gestalt hat die Dreifaltigkeitskirche im Laufe der Jahrhunderte erhalten: Chor und Turmgeschoss stammen aus dem 15. Jahrhundert, das ursprüngliche Kirchenschiff wurde im Jahr 1660 erhöht und erweitert, 1785 erhielt der Turm seine heutige Höhe. Kanzel und Taufstein, die beide aus heimischem Tuffstein gefertigt sind, kamen 1934 in die Kirche. Die kunstvoll gestalteten Bleiglasfenster wurden vor gut 80 Jahren eingefügt.
Die reich verzierte Stuckdecke ist ein Markenzeichen der Dörzbacher Kirche. Derzeit ist sie aber teilweise mit Netzen verhängt: Große Risse und sogar Löcher sind in der Decke sichtbar. Die gesamte Dachkonstruktion muss grundsaniert werden; „einige Balken haben mehr als 500 Jahre Dienst getan, sie sind einfach marode“, sagt Pfarrer Markus Speer.
Jeden Tag von Ostern bis Oktober haben Besucher die Möglichkeit, das Gebäude zu besichtigen. Die Dörzbacher selbst schätzen die Kirche als Ort für Gottesdienste und für die Gemeinschaft. Entsprechend groß ist das Engagement in der Gemeinde für die Instandsetzung. Die Konzerte, deren Erlös der Sanierung zugutekommt, sind gut besucht, auch Chorauftritte, ein Kirchenkabarett und der Einsatz von handgenähten Sparstrümpfen in Form von „Kirchenmäusen“ haben für Spendeneinnahmen gesorgt. Insgesamt wird die Wiederherstellung des Kirchendaches 362.000 Euro kosten.
Die Maßnahmen beginnen in Kürze. Innen wie außen am Gebäude werden Gerüste aufgestellt, für Gottesdienste weicht die Gemeinde dann auf das benachbarte Gemeindehaus aus. Spätestens Ostern 2017 sollen die Arbeiten beendet sein, meint Pfarrer Markus Speer. Danach soll sich die Kirche noch häufiger öffnen, auch für Konzerte, Lesungen und Führungen.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 28,8 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1,7 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.000 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.
Hannover, 1. Juni 2016
Pressestelle der EKD