„KiBa-Kirche des Monats März 2022“ auf Rügen

Sicherung des Glockenläutens in Altenkirchen

Im Norden Rügens findet sich eine der ältesten Kirchen der Insel, die Dorfkirche Altenkirchen. Ihre Geschichte reicht bis in die Zeit der Slawen zurück. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt das Gotteshaus als „Kirche des Monats März 2022“. Sie fördert die anstehende Sanierung des Glockenturms in Altenkirchen mit 10.000 Euro.

Nur kurze Zeit nach der Christianisierung Rügens wurde die Kirche zu Beginn des 12. Jahrhunderts – möglicherweise auf einem slawischen Begräbnishügel – errichtet. Apsis und Chor des Backsteinbaus wurden 1200 vollendet. Auf dem Altar ist das Weihekreuz des dänischen Bischofs Absolon zu sehen, der die Hegemonie der Dänen im Ostseeraum und auf Rügen die Vernichtung des heidnischen Götzenkultes der Ranen vorangetrieben hatte. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde das Langhaus zur dreischiffigen Basilika vergrößert. Einen Turm hat das Gebäude nicht: Es heißt, dass der Dachstuhl an der Westseite, der einen Reiter mit Glocke trug, zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zusammenbrach. Im Jahr 1670 wurde ein freistehender Fachwerkbau als Glockenturm errichtet.

Die Notwendigkeit zur Restaurierung dieses kleinen Bauwerks ist unübersehbar, sagt Pfarrer Christian Ohm: „Bei stärkerem Wind lösen sich morsche Blätter der Wandverschalung, außerdem steht der Glockenturm inzwischen etwas schief“. Auch Balkentragwerk, Dach und Treppe im Inneren sind sanierungsbedürftig. Rund 143.000 Euro sind für die Instandsetzung veranschlagt. Noch funktioniert der Turm als Glockenhalter, trotzdem sollen die Maßnahmen im kommenden Jahr beginnen. Das Risiko, eines Tages keine Glocken mehr zu hören in Altenkirchen, möchte niemand eingehen. „Wir läuten jeden Tag, manchmal mehrfach“, sagt Christian Ohm, „das gehört zum Dorf dazu“.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.

Hannover, 2. März 2022
Pressestelle der EKD