„KiBa-Kirche des Monats März“ in Marbach
„Ein großes Glück für die Gemeinschaft“
Fördermittel der Stiftung zur Bewahrung für kirchliche Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) in Höhe von 200.000 Euro hatte die Marienkirchgemeinde in Marbach (Striegistal/Sachsen) im Oktober 2015 bei der Stefanie-Hertel-Fernsehshow gewonnen. In diesem Jahr soll mit den dadurch möglich gewordenen Sanierungsarbeiten an der „KiBa-Kirche des Monats März“ begonnen werden.
Marbach erstreckt sich sieben Kilometer entlang der Hauptstraße und ist damit das vermutlich längste Dorf in Sachsen. Die Kirche ist in der Mitte verortet, an dieser Stelle wurde schon 1264 eine Kapelle urkundlich erwähnt. 1770 wurde das Gebäude zu klein und das alte Kirchenschiff abgerissen; der frühgotische rechteckige Querturm aus dem 13. Jahrhundert blieb bestehen. Nur 20 Monate soll der Bau der neuen barocken Hallenkirche gedauert haben. Das Gebäude bietet heute Platz für 500 Menschen; die denkmalgeschützte Kirchendecke ist mit symbolischen Jugendstil-Darstellungen der vier Evangelisten verziert.
Stark reparaturbedürftig ist der Dachstuhl der Dorfkirche, die alten Holzbalken sind vom Schwamm und vom Hausbock zerfressen und müssen repariert werden. Auch die Fassade bedarf einer umfassenden Restaurierung. In wenigen Wochen soll die Trockenlegung des Gebäudes beginnen. Auf 571.000 Euro werden sich die Kosten für die Sanierungsarbeiten belaufen.
Ihren Sieg im Fernsehwettstreit hatten die Marbacher mit einem großen Fest in der Pfarrscheune begangen. „Da haben nicht nur die Gemeindemitglieder gefeiert, das halbe Dorf war auf den Beinen – ein großes Glück für die Gemeinschaft“, erinnert sich Frieder Lomtscher, der damals dem Kirchenvorstand angehörte. Aber auch schon vorher habe sich gezeigt, dass bei der Kirche alle an einem Strang ziehen. „Die Kirche ist für uns eben mehr als ein Gottesdienstort oder eine Kulturstätte“, sagt Lomtscher. „Sie ist der wichtigste Raum für Kontakte, die nicht virtuell oder außerhalb, sondern im Dorf stattfinden“.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 28,8 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1,7 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.000 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.
Hannover, 1. März 2016
Pressestelle der EKD