„KiBa-Kirche des Monats September“
St. Anschar erinnert an den „Apostel des Nordens“
Die nach dem „Apostel des Nordens“, dem Heiligen Ansgar (801 – 865) benannte
St. Anschar-Kirche in Münsterdorf (Schleswig-Holstein) wird von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Stiftung KiBa) als „Kirche des Monats September“ gewürdigt. Die Stiftung fördert die derzeitigen Instandsetzungsarbeiten am Dach des 1871 entstandenen Kirchengebäudes mit 16.000 Euro.
Der Heilige Ansgar wirkte als Missionar in Schweden, Dänemark, Hamburg und Schleswig-Holstein. Dass er auch nach Münsterdorf kam, ist nicht bewiesen – trotzdem soll die historische Kirche des Ortes an ihn erinnern. „Bewusst ist bei der erst 1980 erfolgten Namenswahl nicht der hochdeutsche Name Ansgar, sondern die altniederdeutsche Fassung Anschar gewählt worden, um der Tradition der plattdeutschen Muttersprache der ansässigen Landbevölkerung Rechnung zu tragen“, sagt der Pastor der Gemeinde, Ralf Greßmann.
Größere Veränderungen hat der neugotische Ziegelbau bis heute kaum erfahren – ein seltener und glücklicher Umstand, betont Greßmann. Auch die wesentlichen Ausstattungs-stücke im Inneren stammen vorwiegend aus der Zeit der Errichtung. So zeigt das Altarbild den gekreuzigten Christus in einer Version des Künstlers Rudolf Nonnenkamp (1826-1877), die Orgel wurde 1875 durch den Orgelbauer Nagel aus Itzehoe geschaffen. Taufstein und Abendmahlskelch sind indessen aus der Vorgängerkirche übernommen. Der Kelch, weiß Greßmann, wurde der Gemeinde zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges gestiftet. „Seit damals ist er in der Gemeinde Münsterdorf ohne Unterbrechung im Einsatz – eine beeindruckende Kontinuität“.
Das Kirchendach wird seit dem Sommer dieses Jahres saniert. 278.000 Euro waren dafür insgesamt aufzubringen. Die Arbeiten beinhalten im Wesentlichen eine komplette Neueindeckung des Kirchenschiffdaches; in deren Zuge auch Fäulnisschäden beseitigt und Holzschutzmaßnahmen getätigt werden. Greßmann ist beeindruckt von dem Engagement der Gemeinde für St. Anschar: „Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Leute auf unterschiedlichste Weise für die Sanierung der Kirche einsetzen würden.“
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.100 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über 25,8 Millionen Euro geben können. 2014 fördert die KiBa 84 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1 Million Euro. Mehr als 2.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“. Weitere Informationen unter: www.stiftung-kiba.de.
Hannover, 1. September 2014
Pressestelle der EKD