„Kirche des Jahres 2023“ steht auf Rügen

Ihre Geschichte reicht bis in die Zeit der Slawen zurück

Siegerin im Wettbewerb der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) um den Titel „Kirche des Jahres 2023“ ist das Gotteshaus Altenkirchen auf der Insel Rügen. Mit 1.386 Stimmen setzte sich der um 1200 entstandene Backsteinbau an die Spitze der zur Abstimmung stehenden Kirchengebäude. Den zweiten Platz errang mit 1.096 Voten ebenfalls eine Inselkirche, die St. Jacobus-Kirche Zirchow auf Usedom. Die drittplatzierte Große Kirche im ostfriesischen Leer erhielt 809 Stimmen. Insgesamt beteiligten sich 6937 Menschen an dem Wettbewerb der Stiftung KiBa, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet wurde. „Wir freuen uns sehr über die wieder sehr große Resonanz unseres Wettbewerbs“, sagt Catharina Hasenclever, die Geschäftsführerin der KiBa. „Nach wie vor zeigt sich, dass sehr viele Menschen an ‚ihren‘ Kirchen hängen und sich freuen, dass diese instandgesetzt werden können.“

Die Dorfkirche Altenkirchen befindet sich im nördlichen Teil Rügens und ist eines der ältesten Gotteshäuser auf der Insel. Ihre Geschichte reicht bis in die Zeit der Slawen zurück. Nur kurze Zeit nach der Christianisierung Rügens wurde sie – möglicherweise auf einem slawischen Begräbnishügel – errichtet. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts vergrößerte man das Langhaus zur dreischiffigen Basilika. Einen Turm hat das Gebäude nicht. Im Jahr 1670 wurde ein freistehender Fachwerkbau als Glockenturm errichtet. Dieser Turm steht inzwischen leicht schief; auch Balkentragwerk, Dach und Treppe im Inneren der Kirche sind sanierungsbedürftig. Für die Instandsetzung stellt die Stiftung KiBa 10.000 Euro zur Verfügung.

Die zweitplatzierte St. Jacobus-Kirche Zirchow ist das älteste Gotteshaus auf Usedom. Sie wurde 1280 aus Feldsteinen errichtet, ihre Wände sind mehr als einen Meter dick: Erste Funktion der Kirche war der Schutz der Zirchower vor räuberischen Übergriffen. Der quadratische Turm kam im 15. Jahrhundert hinzu. Besucht wird St. Jacobus insbesondere von Feriengästen und von Pilgern, die die „Via Baltica“ entlangwandern. Die KiBa unterstützt die Instandsetzung des Kirchturms mit 10.000 Euro.

Die Große Kirche in Leer prägt seit 1787 das Stadtbild. Ihr Grundriss hat die Form eines griechischen Kreuzes. Die Kanzel in der Mitte und das Gestühl, das auf sie ausgerichtet ist, demonstrieren die reformierte Tradition. Die Große Kirche hat eine hervorragende Akustik, die sie zu einem überregional gefragten Ort für Lesungen, Vorträge und Konzerte macht. Die Stiftung KiBa fördert die Sanierung von Dach, Fassade und Kirchenfenstern des barocken Baus mit 15.000 Euro.

Fotos und mehr zur „Kirche des Jahres 2023“ unter www.stiftung-kiba.de/kirchedesjahres-presse.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35,5 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bislang Förderzusagen von mehr als einer Million Euro vorgesehen. Rund 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.

Hannover, 17. Mai 2023
Pressestelle der EKD