„Kirche des Monats Februar 2024“ in Borby
Seit fast 870 Jahren erhebt sich die Kirche in Borby über der Ostsee-Hafenstadt Eckernförde in Schleswig-Holstein. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt das historische Bauwerk als „Kirche des Monats Februar 2024“. Sie fördert die Sanierung des Gotteshauses mit 10.000 Euro.
Errichtet Mitte des 12. Jahrhunderts, wurde das Schiff der Borbyer Kirche schon rund hundert Jahre später erweitert und um zwei Fensterjoche nach Westen verlängert. Im Inneren prägt der spätbarocke, von einem dänischen Ritter 1686 gestiftete Hochaltar das Bild. Das bedeutendste Kunstwerk ist der Taufstein, der vor rund 800 Jahren aus gotländischem Kalkstein gefertigt wurde. Der Kirchturm, der heute selbstverständlich neben dem Gotteshaus in die Höhe ragt, wurde erst 1893 erbaut. Zwar gab es massive Kirchtürme aus Stein in der Region schon seit dem 15. Jahrhundert und einen solchen in Borby auch bereits Mitte des 16. Jahrhunderts. Doch Blitzschläge, Orkanböen und weitere Missgeschicke ließen die Vorgänger des heutigen Turms immer wieder einstürzen.
Die Kirche in Borby besteht aus Feldsteinen. Aus diesem Grund ist die Sanierung dringend nötig: Die Fugen von nicht unbeträchtlicher Größe, die zwischen den Feldsteinen klaffen, „waren zwar einmal mit Zement gefüllt, sind aber inzwischen weitgehend offen“, berichtet Pastor Ole Halley. Die Mauern haben eine Breite von bis 1,20 Metern. „Da machen sich solche Lücken bemerkbar, insbesondere dann, wenn Regenwasser eindringt und im Winter gefriert. Dann hat man ein statisches Problem“.
Vor rund sechs Jahren, erinnert sich Ole Halley, trat dieses Problem zum ersten Mal zutage und wurde zum Impuls für eine weitgehende Sanierung der Kirche in Borby. Abgesehen vom Mauerwerk müssen auch das Fundament und das Dach der Kirche restauriert werden. Im Blick auf die finanzielle Eigenbeteiligung der Gemeinde an dem Projekt, das mit insgesamt 1,6 Millionen Euro veranschlagt ist, bleibt der Pastor zuversichtlich. „Beim Fundraising hat sich gezeigt, dass es Sinn macht, diejenigen, die finanzielle Möglichkeiten haben, direkt anzusprechen“. Das kann nun bald geschehen, denn die Sanierung soll in diesem Jahr beginnen.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von mehr als 38 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bislang Förderzusagen von rund 1,3 Million Euro vorgesehen. Rund 3.600 Mitglieder engagieren sich bundesweit im "Förderverein der Stiftung KiBa e. V." Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.