„Kirche des Monats Juni 2018“ in Bornhöved
Mit Gips und Zwickelsteinen für ein besonderes Denkmal
Die St-Jakobi-Kirche im schleswig-holsteinischen Bornhöved wurde 1149 von dem damaligen Bischof von Oldenburg, Vicelin (auch Vizelin oder Vicelinus) geweiht. Der als Missionar der ostholsteinischen Slaven tätige Bischof wird heute als Heiliger verehrt. Die für ihre Zeit ungewöhnlich große, im romanischen Stil erbaute Kirche bildet den historischen Mittelpunkt des Ortes. Sie wird von der „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“ (Stiftung KiBa) als „Kirche des Monats Juni 2018“ gewürdigt. Mit insgesamt 25.000 Euro fördert die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung die anstehende Sanierung des Gebäudes.
Mit Feldsteinen und Gipsmörtel wurde St. Jakobi vor rund 767 Jahren errichtet, in der so genannten Kletterschaltechnik, bei der die Feldsteine übertüncht wurden. Der neugotische Backsteinturm, 40 Meter hoch und weithin sichtbar, kam erst im Jahr 1866 hinzu. Das Kircheninnere ist eher schlicht gehalten, auffällig sind die modernen Buntglasfenster im Osten und Norden, sowie die hölzerne Kanzel im Rokokostil. St. Jakobi ist denkmalgeschützt.
„Im Laufe ihres langen Kirchenlebens haben sich Risse gebildet, gegen die wir etwas haben“, heißt es auf der Website der Gemeinde über die Kirche in Bornhöved. Die Feuchtigkeit in den Wänden ist zu hoch, entsprechend gering das Zutrauen, dass sie das Gebäude schadlos weiter tragen. Als Gegenmittel angeführt werden „eine tolle Architektin, jede Menge Gips, Feldsteine, fleißige Handwerker - aber nicht genügend Geld.“ 920.000 Euro werden für die Sanierung veranschlagt.
In der Gemeinde hat sich ein Förderverein gebildet, der sich um die Einwerbung von Spenden kümmert. Vereinsbeiträge und Kollekten werden gesammelt, aber auch kleine phantasievolle Aktionen - Herstellung und Verkauf von kleinen Holzengeln oder süßen „Zwickelsteinen“ - tragen dazu bei, dass immer mehr Geld zusammenkommt.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 31 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1,4 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.400 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.
Hannover, 31. Mai 2018
Pressestelle der EKD