„Kirche des Monats September 2024“ in Deetz
Ein neues Gesicht für das Gotteshaus
Die Kirche in der kleinen Ortschaft Deetz (Sachsen-Anhalt) ist von außen hübsch anzusehen und soll nun auch im Inneren instandgesetzt werden. Dazu erhält sie Fördermittel von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Stiftung KiBa). Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung unterstützt ihre „Kirche des Monats September 2024“ mit 10.000 Euro.
Das Gotteshaus ist aus Feldsteinen erbaut, die aus dem 13. Jahrhundert stammen. Der Chor ist quadratisch, am Westgiebel ragt seit dem 19. Jahrhundert ein Turm 20 Meter in den Himmel. Die mit 130 Kilogramm leichtere der beiden Kirchenglocken aus Bronze darin stammt aus dem 15. oder 16. Jahrhundert, das Schwergewicht daneben wiegt 210 Kilo und wurde im Jahr 2001 gegossen. Im Inneren des Gebäudes zieht – normalerweise – ein fein geschnitztes Altarretabel mit großem Kruzifix die Blicke auf sich, ebenso wie ein massiver Taufstein, dessen Entstehungszeit sich nicht mehr datieren lässt. Beide Objekte sind derzeit gut verpackt bzw. aus der Kirche entfernt, damit die Sanierung zeitnah beginnen kann.
Das Hauptproblem der Kirche ist die Feuchtigkeit. „Der Friedhof rundum liegt höher, mit der Aufschüttung, die man vor vielen Jahren dort vorgenommen hat, wurde auch das Grundwasser höher gezogen“, weiß Pfarrerin Johanna Brilling. In der Folge müssen nun der Fußboden, der Innenputz, die Elektroinstallationen, aber auch der Altar renoviert werden. „Die Kirche bekommt ein neues Gesicht.“ Insgesamt sind 125.000 Euro für diese Maßnahmen veranschlagt. Etwa 80 Einwohner hat Deetz, knapp die Hälfte davon gehören der Kirchengemeinde an. „Der Zusammenhalt ist groß“, sagt Johanna Brilling, „und das Engagement für die Kirche und die Spendenbereitschaft sind es auch“.
Noch in diesem Jahr werden die Arbeiten in der Dorfkirche beginnen; der nächste Weihnachtsgottesdienst, da ist sich die Pfarrerin sicher, wird nicht in Deetz stattfinden können. Aber der Verzicht lohnt sich, meint sie und freut sich darauf, dass der gute Eindruck, den das Gotteshaus schon macht, bald rundum gilt. „Dann ist von außen wie von innen besehen klar: Hier gibt’s Gemeinde!“
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von mehr als 37 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bislang Förderzusagen von 1,2 Million Euro vorgesehen. Knapp 3.600 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.