„Mit klassizistischem Charme“
Dorfkirche in Schäpe (Brandenburg) ist „KiBa-Kirche des Monats März“
Ihr Erbauer war kein Geringerer als der Architekt, Maler und Grafiker Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841). Doch die 1827 im brandenburgischen Dorf Schäpe eingeweihte klassizistisch verputzte „KiBa-Kirche des Monats März“ war jahrelang kaum gepflegt worden. Statt sie zu schließen, wollen die Einwohner von Schäpe ihre Kirche nun lieber sanieren. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) unterstützt das Bauprojekt mit 23.000 Euro; 8.000 Euro davon sind eine Projektspende des örtlichen Fördervereins.
„Am Ende war das Dach des Kirchturms so marode, dass dem Gelände rund um die Kirche die Sperrung drohte; Besucher des Friedhofs sollten von herunterfallenden Dachziegeln geschützt werden“, sagt Hartwig Remy, der Vorsitzende des Fördervereins „Schinkel-Kirche Schäpe“. Das Gebäude stand kurz vor der Schließung – „aber im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde dann glücklicherweise doch genügend Geld beisammen, um mit der Sanierung zu beginnen.“
Unermüdlich bemühen sich Förderverein und Gemeinde seitdem um Werbung für das Dorf, seine Kirche und deren Sanierung. „Die Gemeindemitglieder sind natürlich mit der Büchse von Haus zu Haus gezogen“ sagt Remy, „1200 Euro haben sie gesammelt – das ist für ein kleines Dorf wie unseres ein großer Betrag!“ „Eine besondere Kollekte erbrachte auch der im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit einer Feier des Senders Radio Paradiso organisierte Gottesdienst“, erinnert sich Remy.
Inzwischen konnten nicht nur der Helm und das Dach des Turmes erneuert werden; in einer feierlichen Zeremonie erhielt der Turm auch seine zuletzt kaum noch „goldene Krone“ aus Kreuz, Kugel und Kapitell zurück. In diesem Jahr ist das Dach des Kirchenschiffs an der Reihe. Die Bewohner von Schäpe hoffen, insgesamt vier Sanierungsschritte umsetzen zu können – je nachdem, wann wie viel Geld zur Verfügung steht. „Der nächste Schritt wird 115.000 Euro kosten; insgesamt ist von einem Finanzbedarf in einer Größenordnung von rund 425.000 Euro auszugehen“, sagt der Vereinsvorsitzende.
Für die erweiterte Nutzung des erneuerten Gebäudes gibt es schon viele Ideen. Remy: „Hoffentlich werden noch mehr Paare, die ihre Eheschließung im nahen Spargelhof feiern, sich auch für eine kirchliche Trauung in der Dorfkirche entscheiden. Dann haben wir in Schäpe auch eine richtig schöne Hochzeitskirche“.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.000 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über 24,5 Millionen Euro geben können. 2013 fördert die KiBa bisher 89 Projekte in ganz Deutschland mit einem Gesamtvolumen von über 1,2 Millionen Euro. 2.500 Mitglieder engagieren sich bundesweit im Förderverein der Stiftung. Weitere Informationen unter: www.stiftung-kiba.de.
Hannover, 01. März 2013
Pressestelle der EKD