St. Sylvestri in Wernigerode ist die „KiBa-Kirche“ des Monats August
Imposante Erscheinung in der Innenstadt
St. Sylvestri erhebt sich mitten in Wernigerode. Die imposante, neogotische Stiftskirche ist die „KiBa-Kirche“ des Monats August. Die Stiftung fördert die Sanierung der Kirche in diesem Jahr mit 15.000 Euro.
Die große Stiftskirche birgt in ihrem Inneren viele Schönheiten. „Es gibt einen historischen Taufstein, kostbare Teppiche, zwei wunderschöne Altäre und viele andere sehr schöne Einrichtungsgegenstände“, erzählt Pfarrerin Cornelie Seifter. St. Sylvestri steht genau an der Stelle, an der Wernigerode gegründet wurde. Zunächst gab es dort eine kleine Kapelle, Mitte des 13. Jahrhunderts ließ der Graf von Wernigerode diese durch eine frühgotische Basilika ersetzen, die wiederum 1235 zu einem Chorherrenstift umgewandelt wurde. Der Turm der nach Papst Silvester benannten Stiftskirche wurde 1727 komplett abgerissen und durch einen Turm mit Fachwerkgeschoss und barocker Haube ersetzt. Der letzte umfassende Umbau der Kirche fand im 19. Jahrhundert statt; zwischen 1880 und 1886 erhielt sie ihre heutige neogotische Form.
St. Sylvestri ist eine hervorragende Konzertkirche. Vier Oratorien und 22 Konzerte sind dort im Jahr zu hören. Allerdings: In absehbarer Zeit wird die Orgel ausfallen. Denn im Zuge des dritten Bauabschnitts der Sanierungsarbeiten an St. Sylvestri wird nicht nur das Dach des südlichen Seitenschiffs restauriert, auch eine stabilisierende Zwischenwand zwischen Orgel und Turm soll eingezogen werden. Schließlich soll auch die Farbgebung im Inneren der Kirche angegangen werden, „wenn die stimmt, wird auch die Orgel neu gemacht“, sagt Cornelie Seifter. Der dritte Bauabschnitt soll im Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen sein.
Größere Einschränkungen im gottesdienstlichen Betrieb bringen die Arbeiten indes nicht mit sich: Die zweite Kirche der Gemeinde, die Liebfrauenkirche, befindet sich ebenfalls in der Wernigeroder Innenstadt. Seit 1997 gehören beide Kirchen zu einer Gemeinde „St. Sylvestri und Liebfrauen“, Gottesdienste werden wöchentlich im monatlichen Wechsel gefeiert. Von den zwei Kirchengebäuden eines aufzugeben, kommt für die engagierte Gemeinde nicht in Frage. Cornelie Seichter ist sicher: „Solange die Kirchen hier stehen, werden wir sie in Betrieb halten.“
Hannover, 02. August 2010
Pressestelle der EKD