„Wir bauen unsere eigene Kirche“
Jugendgruppe aus Niedersachsen opfert Teil der Sommerferien - Dorfkirche in Sachsen-Anhalt erhält Hilfe
Freundlich wird man schon am Ortseingang auf einer schmucken Holztafel begrüßt. Und auch beim Durchgang oder bei der Durchfahrt wirkt das Dorf Seena in der Nähe von Naum-burg an der Saale (Sachsen-Anhalt) freundlich und gepflegt.
Im Juli dieses Jahres wird es etwas turbulenter in dem Ort zugehen: Die Einwohnerzahl von Seena steigt dann für gut drei Wochen um ca. 25 %. Zu den etwa 80 Dorfbewohnern gesellen sich Jugendliche aus Niedersachsen, die in Gastfamilien und - mit Schlafsack und Luftmat-ratze - im "Haus des Dorfes" einquartiert werden.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gehören zu einer Initiative des Mitarbeiterkreises der Kirchengemeinde Bergkirchen in der Nähe des Steinhuder Meeres. Mitte Juli kommt so-gar eine befreundete Jugendgruppe aus Ungarn zu den Niedersachsen. Alle haben ein ge-meinsames Ziel: Den Seena'ern beim Wiederaufbau ihrer alten Dorfkirche zu helfen.
Hartmut Kotte (73) ist getauft, konfirmiert und getraut worden in der Dorfkirche, die seit dem letzten Gottesdienst Anfang der sechziger Jahre dem Verfall ausgesetzt ist. Er bringt die Sa-che auf den Punkt: "Unsere Vorfahren haben dieses Gebäude in ungleich schwierigerer Zeit gebaut und erhalten. Es ist unsere Pflicht, es als Gotteshaus, Dorfmittelpunkt und unser aller Kulturerbe zu bewahren."
Kotte blickt in großer Zuversicht schon dem ersten Gottesdienst im sanierten Kirchengebäude entgegen. Bis dahin ist freilich noch ein langer Weg. Die ehrenamtlichen Helfer aus dem Dorf sind dabei eine große Unterstützung - ebenso wie die Jugendlichen aus dem Nachbar-Bundesland. Auf seiner Internetseite www.bigfathersprojekt.de informiert der Mitarbei-terkreis Bergkirchen über sein Projekt. Von morgens bis in den frühen Nachmittag wird "auf dem Bau" zugepackt; danach ist bis zum Abend das Kultur- und Freizeitprogramm angesagt, bei dem es zu vielen Begegnungen mit der Jugend in der Region kommen wird.
Für die Beseitigung der schweren Schäden - besonders an Dachstuhl und Außenwänden - müssen aber auch Fachfirmen herangezogen werden. Weder die Kirchengemeinde noch die örtliche Förderinitiative allein sind in der Lage, die notwendigen Finanzmittel aufzubringen. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und den Landeskirchen gegründete Stif-tung KiBa will daher die Seena'er auf der Suche nach Spendern, Förderern und Sponsoren unterstützen.
Bitte helfen Sie mit, diesen Ansatz durch Abdruck dieser Pressemitteilung zu unterstützen! Für die Vermittlung von Vor-Ort-Terminen in Seena oder Telefon-Interviews stehen wir gern zur Verfügung.