St. Marien zu Netzelkow instandgesetzt
Historisches Erscheinungsbild bleibt gewahrt
Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten erstrahlt die Dorfkirche Netzelkow in neuem Glanz. Das denkmalgeschützte Gotteshaus, das zur Nordkirche gehört, wurde aufwändig instandgesetzt, wobei sowohl die bauliche Substanz als auch das historische Erscheinungsbild bewahrt und gestärkt wurden.
Die im 14. Jahrhundert errichtete Backsteinkirche steht malerisch auf dem Gnitz, der zu Usedom gehörenden Halbinsel, am Achterwasser in Lütow im Kreis Vorpommern-Greifswald liegt. Das Gotteshaus weist bedeutende architektonische Merkmale auf, besonders hervorzuheben ist der Ostgiebel mit seinen zweiteiligen Spitzbogenblenden und Scheitelkreis, die aus der Erbauungszeit stammen. Im Jahr 1747 wurde die Kirche um eine Grablege der Familie von Lepel erweitert, und 1879 folgte ein tiefgreifender Umbau im Stil des Historismus, bei dem eine Apsis und eine Nordsakristei hinzukamen. Die reiche Ausstattung der Kirche umfasst unter anderem einen wertvollen Taufstein aus dem 14. Jahrhundert sowie die ältesten erhaltenen Glocken Pommerns.
Die Sanierung im dritten Bauabschnitt hat die Stiftung KiBa mit 10.000 Euro gefördert. Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Außenhülle des Gebäudes und umfassten die Beseitigung der Holzschäden an der Dachkonstruktion und die Erneuerung der abgängigen Betonsteineindeckung. Letztere wurde durch eine neue Eindeckung aus Klosterbibern ersetzt, entsprechend den historischen Befunden im Bauschutt über den Traufwänden.
Zusätzlich wurden die Mauerwerksarbeiten an den Ortgängen und der Westgiebel neu verfugt. Das Traufengesims wurde neu gezogen bzw. ausgebessert, und die Strebepfeiler erhielten eine Abdeckung aus Bibern. Der Putz der Blenden an der Ostfassade wurde mit einem speziellen Muschelkalkputz erneuert, während Schadstellen an den Sockeln ausgemauert und ausgewaschene Fugen in den Fassaden nachgefugt wurden.
Auf Empfehlung der Denkmalpflege wurde auf den Wiederanbau von Regenrinnen an den Traufen des Kirchenschiffs verzichtet, um das historische Erscheinungsbild zu bewahren. Lediglich an den niedrigen Anbauten wurden gut kontrollierbare Regenrinnen installiert. Sämtliche Arbeitsschritte wurden in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und der unteren Denkmalbehörde der Nordkirche durchgeführt.