St. Marien Parchim

„Ein Identifikationsort für die ganze Stadt“

In Parchim wird die „KiBa-Kirche des Monats Dezember“ saniert

An die Festwoche im Sommer erinnert man sich in Parchim noch immer gern. Die Mitglieder des „Baufördervereins St. Marien Parchim e.V.“ hatten ein wahres Feuerwerk an Veranstaltungen zustande gebracht. Drei Jubiläen konnte die mecklenburgische Kirchengemeinde St. Marien begehen, acht Tage lang wurde gefeiert – zwei Ziele standen dahinter: Die Gewinnung von Spenden für die Sanierung der historischen Kirche. „Und wir wollten feiern, was schon geschafft ist, um weiter zu motivieren“, sagt Pastorin Jessica Warnke-Stockmann. Gedacht wurden der zweiten Weihe der Marienkirche vor 750 Jahren, außerdem der Anschaffung der ersten Glocke vor 500 Jahren, und nicht zuletzt der friedlichen Revolution vor 25 Jahren. Zur Eröffnung der Festivitäten war Bischof Andreas von Maltzahn aus Schwerin angereist, es folgten Tage mit Puppenspielen und Märchenstunden im Kirchturm für Kinder, mit Vorträgen, Bauführungen und Festkonzerten für Erwachsene und einem großen Gemeindefest zum Schluss. „Mehr und mehr haben wir die ganze Stadt erreicht“, erinnert sich die Pastorin.

St.-Marien-Kirche Parchim

St.-Marien-Kirche Parchim

St.-Marien-Kirche Parchim

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St.-Marien-Kirche Parchim

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Rund zwei Millionen Euro wird die Sanierung der Kirche, die die Stiftung KiBa zur „Kirche des Monats Dezember“ gewählt hat, insgesamt kosten. Für den aktuellen Bauabschnitt müssen 41.000 Euro aus der Gemeinde kommen – eine finanzielle Hürde, die durch die Einnahmen der Feierlichkeiten gesenkt werden sollte. Erschöpft ist das Repertoire der Bauförderer indes nicht. Nach wie vor engagieren sie sich – soweit möglich - durch handfeste Mithilfe bei den Baumaßnahmen, es gibt Kirchenführungen, Lesungen, Konzerte und regelmäßig öffnet ein Kirchencafé im Gemeindehaus, das Besucher mit Selbstgebackenem und Musik erfreut.

„Schön und kostbar“ nennt Warnke-Stockmann „ihre“ Kirche, die vor vier Jahren zum Denkmal von nationaler Bedeutung erklärt wurde und, an der Route der Backsteingotik gelegen, viele Touristen in die ostdeutsche Kleinstadt bringt. Eine eindrucksvolle Erscheinung ist das große Gebäude allemal. „Sogar Ostseeurlauber machen einen Abstecher hierher, um die Kirche zu besichtigen“. Die Kirchenführer haben den Besuchern einiges zu erzählen: Schon im Jahr 1278 gab es die erste Kirchweihe, damals hatte St. Marien noch keinen Turm, auch Querschiff und Gewölbe existierten noch nicht. Mit der Aufsetzung des Gewölbes fand 1314 die zweite Kirchweihe statt, das hohe Dach folgte nach 1400, Querschiff und Turm, der heute bei Touristen und Schulklassen als Ausflugsziel beliebt ist, entstanden im 15. Jahrhundert.

St. Marien, betont die Pastorin, ist ein wichtiger Identifikationspunkt in Parchim, „das gilt optisch, das gilt für den sakralen Raum, aber auch weil die Kirche einer der wenigen verbleibenden Kulturorte der Stadt ist.“ Groß sei das Engagement aller Generationen in der Gemeinde, man arbeite viel mit der Jugendmusikschule, aber auch mit der Suchtberatungsstelle zusammen. Wichtig ist den Verantwortlichen, die Freude an der Kirche weiterhin zu erhalten. Nachdem der Dachstuhl des Hauptschiffs instandgesetzt und das Dach neu gedeckt ist, wird derzeit die üppige, gemalte Blütenpracht im Inneren des Gebäudes erneuert. Dann steht mit der Sanierung des Turms einer der kostenträchtigsten Abschnitte an. Die Stiftung KiBa fördert die Maßnahmen nicht zuletzt dank einer Projektspende mit 35.000 Euro.