Gute Aussichten in Blücher
Vom Turm der „Kirche des Monats Dezember“ kann man bald auf die Flusslandschaft Elbe hinabschauen
Die malerischen Windungen der Elbe durch Auenwiesen und –wälder prägen eine Flusslandschaft, die zu einem weiten Blick einlädt. Zu Recht steht sie unter Naturschutz. Dass die „Flusslandschaft Elbe“ in Mecklenburg-Vorpommern doch auch von oben zu betrachten sein möge, wünsche sich so mancher, der die Region bereist. Ein Bedürfnis, das auch viele Bewohner der anliegenden Dörfer teilen. Dass dieser Wunsch in Kürze erfüllt werden wird, ist ein erfreulicher Nebeneffekt des Engagements der KiBa: Der Turm der Dorfkirche Blücher, die sich nahe der Elbe am Nebenfluss Sude befindet, wurde in den vergangenen Monaten unter anderem mit Mitteln der Stiftung saniert – und erhält im Zuge dessen auch eine Aussichtsebene.
Dorfkirche Blücher
Dorfkirche Blücher
Dorfkirche Blücher
Dorfkirche Blücher
Dorfkirche Blücher
20.000 Euro stellt die KiBa in diesem Jahr für die Restaurierung des Kirchturms ihrer „Kirche des Monats Dezember“ zur Verfügung – „inzwischen sind die Fachleute fast fertig“, freut sich Gemeindepastorin Christina Jonassen. Der Kirchturm in Blücher kann nun auch sich selbst sehen lassen: In den vergangenen Monaten wurden die Traghölzer im Turm instand gesetzt, eine neue Treppe gebaut und das Innere schön verputzt: Neu eingebaut wurden überdies drei Fenster in mit Beton verschalte Rosetten auf der West-, der Süd- und der Ostseite des 44 Meter hohen Kirchturms, die einen Beinahe-Rundumblick ermöglichen sollen.
Insgesamt 244.000 Euro waren für die Schaffung der Elbpanoramaperspektive notwendig, 10.000 Euro davon hatte die Gemeinde selbst aufzubringen. Seit Monaten wird daher am Ende jeden Gottesdienstes für das Projekt gesammelt, außerdem gibt es das inzwischen über die Gemeindegrenzen hinweg bekannte „Kirchencafe“: Jeden ersten Sonntag im Monat laden die Mitglieder des Fördervereins in das Seitenschiff der Kirche, zu Kaffee, Kuchen und Konzert. Ein Angebot, das sich soweit etabliert hat, dass es sogar als fester Bestandteil in die Route eines Reiseveranstalters in der Region aufgenommen wurde.
Während der weithin sichtbare Kirchturm mit dem spitzen Dach künftig vermutlich noch mehr Besucher nach Blücher zieht als zuvor, ist die dazugehörige Kirche zwar für Besucher auf Wunsch zwar jederzeit zugänglich, aber noch nicht saniert. Das 1871 bis 1875 erbaute Gebäude ist betagter als der erst 26 Jahre später errichtete Turm, aber ebenfalls sehens- und erhaltenswert. „Der neugotisch gestaltete Innenraum und die Ausstattung sind bauzeitlich vollständig erhalten“, sagt Jonassen. Die Aufwertung des Turms ist daher nur der erste von vielen Schritten; in den kommenden Jahren sollen weitere folgen. Gelder dafür gibt es in Blücher noch nicht. Aber Jonassen hofft: „Man wird nicht den Turm herausputzen und die Kirche, die gewissermaßen damit dranhängt, verfallen lassen“.