12,5 Quadratmeter KiBa
Sanierung der Duisburger Salvatorkirche beginnt
Beeindruckend hoch ragt der Kirchturm in den Himmel über dem Ruhrgebiet. Viele Details sind aber nicht zu erkennen, denn der Turm ist eingerüstet. Am Ende des unteren Drittels prangt ein großes KiBa-Banner – unser erstes!
„Können wir ein Baustellenbanner bekommen, das wir während der Arbeiten an die Kirche oder den Turm hängen können?“ Diese Frage ist häufig bei der KiBa eingegangen, wenn die geförderten Kirchengemeinden mit den Baumaßnahmen begonnen haben. Bislang wurde dann immer das Stiftungslogo als Druckvorlage versandt (was auch sehr gut funktioniert hat). Seit Anfang des Jahres gehen wir einen Schritt weiter.
„Wir haben ein großformatiges Baustellenbanner entworfen, das wir unseren Gemeinden kostenfrei zur Verfügung stellen“, sagt Dr. Catharina Hasenclever, die stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung. Die robusten Banner sind für den Außeneinsatz konzipiert, halten Wind und Regen aus. Drei Meter sind sie normalerweise breit – das war für die Salvatorkirche schon zu wenig. „Immerhin hängt das Banner in über 25m Höhe“, weiß Hasenclever. Kein Problem: seit Anfang Februar werben 12,5 Quadratmeter Fläche für das Engagement der Stiftung für die Duisburger Kirche, 25.000 Euro Unterstützung für die dringend nötigen Sanierungsmaßnahmen hat die Stiftung bereitgestellt.
Vor fünf Jahren fiel ein Stein aus dem Kirchturm – seitdem ist der Turmbereich aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Durch korrodierendes Eisen im Mauerwerk sitzen die Natursteine nicht mehr fest. Durch die Fugen kann Wasser eindringen und weitere Schäden anrichten.
Jetzt ist glücklicherweise die Finanzierung gesichert: der Bund beteiligt sich über das Ministerium für Kultur und Medien an den Kosten, der Kirchenkreis und – natürlich – die Stiftung KiBa. Darüber hinaus konnte sich die Gemeinde über viele teils beträchtliche Spenden von Banken und Privatleuten freuen. Im März 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die Stadtkirche ist Christus, dem salvator mundi (dem Erlöser der Welt) geweiht, er ist auch der Schutzpatron der Stadt Duisburg. Die Geschichte der Kirche reicht viele Jahrhunderte zurück und lässt sich bis ins Jahr 893 verfolgen, in dem der „Ur-Ur-Großvater“, eine hölzerne Kapelle des Königshofes, erstmals erwähnt wird. Anfang des 9. Jhd. ist vermutlich das Patronatsrecht an das Kloster St. Salvator in Herrieden durch Kaiser Karl verliehen worden.
Wahrscheinlich im Jahr 1316 wurde der Grundstein für die heutige Kirche mit dem Deutschen Orden als Bauherrn gelegt. Etwa einhundert Jahre später ist der Bau abgeschlossen – der (erste) Turm war bereits 1367 vollendet. Mit 106 Metern Höhe war St. Salvator die höchste Kirche im Nordwesten Deutschlands. 1467 und 1613 brannte der Turm allerdings ab. Zu Beginn des 20. Jhd. wurde die Kirche im umfassend restauriert und bekam einen neugotischen Turmhelm, der allerdings im zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Heute ist St. Salvator die Stadtkirche Duisburgs und gehört zur Kirchengemeinde Alt-Duisburg. Sie ist das älteste Gebäude der Stadt – neben dem Rathaus. Ein besonderer Schwerpunkt der Gemeindearbeit liegt auf der Kirchenmusik, die Salvatorkantorei ist für ihre herausragenden Konzerte bekannt.