Die Glocken läuten wieder!
Turmsanierung der Dorfkirche Schlepzig abgeschlossen
Die Bauarbeiten am Turm der Schlepziger Dorfkirche in Brandenburg sind wie geplant zum Jahreswechsel fertig geworden. Zum Gottesdienst an Heiligabend konnten erstmals wieder die Glocken läuten – fast ein halbes Jahr mussten sie schweigen.
Das Gotteshaus im Dahme-Spreewald-Kreis entstand 1782 im Zuge des Wiederaufbaus, nachdem wenige Jahre zuvor (1769) weite Teile des Dorfes bei einem Großbrand vernichtet wurden. Die Schlepziger Kirche ist ein stattlicher Fachwerkbau mit fünfseitigem Chorabschluss, einer südlichen Vorhalle und einem halb in das Kirchenschiff eingezogenem verbretterten Turm mit barocker Haube.
Der Innenraum ist geprägt durch ein flaches Muldengewölbe, dessen Bemalung mit einem eindrücklichen barocken Wolkenhimmel ursprünglich von dem Lübbener Malermeister Lehmann stammt und im Rahmen einer Restaurierung des Innenraumes von Kunststudenten 1980/81 erneuert wurde.
Dorfkirche Schlepzig
Dorfkirche Schlepzig
Dorfkirche Schlepzig
Dorfkirche Schlepzig
Dorfkirche Schlepzig
Dorfkirche Schlepzig
Über dem Altarbereich verkörpert eine Sonne mit einem Dreieck in der Mitte die heilige Dreifaltigkeit. Drei Seiten des Raumes werden von einer schön verzierten Hufeisenempore auf schlanken Holzpfosten umzogen, die auf der nördlichen Seite über den Pfarrstuhl bis zur Kanzel des qualitätsvollen Kanzelaltars reicht. Das Abendmahlsbild in der Predella blieb aus dem zerstörten Vorgängerbau erhalten. Ein rechts vom Altar befindliches Kreuzigungsbild entstand 1921 als Kopie eines Gemäldes des niederländischen Malers Derek Bouts. Die restaurierte Orgel schuf 1910 die Werkstatt von Wilhelm Sauer in Frankfurt (Oder).
Bereits zu Beginn der neunziger Jahre fanden umfassende Sanierungsarbeiten an der Kirche statt. Durch umfangreichen Schädlingsbefall waren jedoch erneute Instandsetzungsarbeiten notwendig geworden. Nachdem bereits 2018 das Kirchenschiff saniert werden konnte, ist nun auch der Kirchturm wieder baulich in einem guten Zustand. An der Finanzierung beider Bauabschnitte haben sich der Förderkreis Alte Kirchen und zuvor auch die Stiftung KiBa beteiligt.