Große Kunst in kleinen Kirchen
EKD zeigt „Lichtungen – Glasmalerei der Gegenwart“
Glasmalerei der Gegenwart von Leipziger Künstlerinnen und Künstlern zeigt eine Ausstellung im Foyer des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Bis zum 24. April sind ausgewählte Arbeiten aus dem Projekt LICHTUNGEN des Landeskirche Anhalt zu sehen - darunter auch "KiBa-Kirchen".
Als Beitrag der Gegenwart zur Neuinterpretation alter kirchlicher Gebäude sollen sie dort dauerhaft einen Platz finden. Zuvor war die Schau 2019 in der Orangerie des Schlosses Georgium in Dessau-Roßlau, dem Glass Heritage Centre Krosno / Polen und dem Kloster Wechterswinkel in der Rhön zu sehen. Im späten Frühjahr reist sie weiter in die Christuskirche in Köln.
Präsentiert werden Arbeiten von Undine Bandelin, Bastian Muhr, Sebastian Pless, Julian Plodek, David Schnell und Robin Zöffzig. David Schnell hat jüngst raumprägende Fensterensembles für den Naumburger Dom und die Christuskirche Köln geschaffen, Julian Plodek für die gotische Dorfkirche im thüringischen Walldorf. Sämtliche Exponate entstanden in enger Zusammenarbeit mit den Derix Glasstudios in Taunusstein.
Mit dabei sind natürlich auch Kirchengemeinden, die die Stiftung KiBa bei Sanierungsmaßnahmen unterstützt haben, z.B. St. Trinitatis Eichholz (die "KiBa-Kirche des Monats Februar 2019") oder die Dorfkirche Radegast im Kreis Anhalt-Bitterfeld.
Der Präsident des Kirchenamtes der EKD, Hans-Ulrich Anke, sagte über die Ausstellung: "Kirchenfenster schaffen eine Verbindung: Zwischen Innen und Außen, Himmel und Erde, Weltlichem und Göttlichem. Je nach Lichteinfall zaubern sie oder regen zum Nachdenken an. Die Landeskirche Anhalts wagt hier einen vielversprechenden Dialog, indem sie junge Künstler einlädt, sich mit Fragen des Glaubens in der Sprache der Glaskunst auseinander zu setzen. Es freut mich, dass diese Kunst nun für einige Zeit die Mitarbeitenden und Gäste im Kirchenamt in unserem lichthellen Foyer begleitet. Sie fragt mit künstlerischen Mitteln nach Kernaussagen unseres Glaubens und regt im Arbeitsalltag zum Perspektivwechsel an - mutig und provokant."
Der sachsen-anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig ergänzte: "Wenn Menschen unserer Zeit sich mit Kirchengebäuden künstlerisch auseinandersetzen, dann rücken sie Kirche und die Inhalte, für die sie steht, wieder neu in den Fokus - sie tragen zur Verkündigung des Evangeliums bei. Kirchenfenster sind seit jeher neben Altar, Kanzel und Taufstein Hauptbestandteile eines Kirchenraumes. Sie sind ausschlaggebend für die Atmosphäre des Raumes und werden darin zugleich zu Symbolträgern. Beide Funktionen, die symbolische und die atmosphärische, können einander ergänzen, aber auch in einen produktiven Widerstreit miteinander geraten. Die Ausstellung und das damit verbundene Projekt LICHTUNGEN setzen ein deutliches Zeichen für die Zukunft unserer Region, indem eine lange und reiche Tradition fortgesetzt wird und sich damit buchstäblich neue Einblicke eröffnen."
Die Ausstellung ist ein Beitrag der Evangelischen Landeskirche Anhalts zum 100. Jubiläum der Bauhaus-Gründung 2019. Sie wurde realisiert im Kontext des landeskirchlichen Kunstprojektes "Lichtungen. Moderne Glasmalerei in historischen Kirchen in Anhalt" unter der Schirmherrschaft des sachsen-anhaltischen Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff, in das mittlerweile über 20 Kirchen aufgenommen wurden. Sie ziehen auch überregional Aufmerksamkeit auf sich.
Geöffnet ist die Ausstellung vom 20. Januar bis zum Freitag, 25. April 2020, montags bis donnerstags, 8 bis 16 Uhr sowie freitags bis 15 Uhr.
Ort: Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover-Herrenhausen.
Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter 50-seitiger Katalog erschienen (5 Euro, zu erhalten in der Ausstellung oder zu bestellen zzgl. Versandkosten über studio@derix.com