(Einladene) Gastlichkeit unter allen Umständen
Die Siegerbilder des Fotowettbewerbs stehen fest
Gottesdienst mitten im Umbau – wie das funktionieren kann, zeigt eine Aufnahme aus dem Kirchenschiff der St. Katharina-Kirche in Gebesee (Thüringen). Im diesjährigen Foto-Wettbewerb von KiBa und KD-Bank errang sie den ersten Platz. Über 1.000 Bilder sind im Stiftungsbüro eingegangen und zeigen die wunderbare Bandbreite unserer Kirchen!
„Dieses Foto hat die Jury beeindruckt, weil es zeigt, warum es sich lohnt, alte, kleine Kirchen zu retten“, sagt Jurymitglied Johann Hinrich Claussen. „Bänke sind aufgestellt, Gesangbücher ausgelegt, der Altar ist geschmückt. So strahlt das Bild trotz der Unwirtlichkeit der Baustelle eine tiefe Wärme und einladende Gastlichkeit aus.“ Das Preisgeld in Höhe von 300 Euro erhält Matthias Schmidt aus Erfurt.
Platz zwei und damit 200 Euro gehen an Jutta Fricke, die fotografisch festgehalten hat, wie sich die St. Michaelis-Kirche im niedersächsischen Hildesheim in einer Glasscheibe spiegelt. „Altes spiegelt sich in Neuem. Modernes und Historisches bleiben im Dialog. Die klaren Strukturen von heute gehen ein Wechselspiel mit den Bogen von damals ein. Auch das ist Denkmalschutz: eine Symbiose von Tradition und Gegenwart herstellen“, schreibt die Jury dazu.
1. Platz: St. Katharina in Gebesee (Thüringen) (c) Matthias Schmidt
2. Platz: Dom St. Michaelis zu Hildesheim (Niedersachsen) (c) Jutta Fricke
3. Platz: Altar in der baufälligen Kirche im Schloss Ludwigsburg (Mecklenburg-Vorpommern) (c) Gabriele Schmidt
Sonderpreis: Jonakirche Essen (Nordrhein-Westfalen) (c) Carolina Baltes
Sonderpreis: St. Sebald in Nürnberg (Bayern) (c) Cevin Hanne
Die drittplatzierte Aufnahme entstand in Mecklenburg-Vorpommern: Gabriele Schmidt hatte den geschmückten Altar in der baufälligen Kirche im Schloss Ludwigsburg fotografiert und erhält dafür 100 Euro: „Die Jury freut sich immer, wenn sie Fotos erhält, die einen Sinn für das sprechende Detail offenbaren. Die innere Wahrheit eines Kirchbaus zeigt sich nicht automatisch in der Gesamtansicht, sondern manchmal auch in einer vermeintlichen Kleinigkeit. Hier sind es die liebevoll ausgesuchten Gartenblumen, die einen alten, brüchigen Altar schmücken und auf sein inneres leben hinweisen.“
Über die regulären Plätze hinaus hat die Jury in diesem Jahr auch zwei Sonderpreise vergeben: Einen stimmungsvollen Lichtmoment in der St.-Sebald-Kirche zu Nürnberg hat Cevin Hanne eingefangen. „Monumentale Kirchbauten können einen auch erschlagen. Wenn aber eine besondere Perspektive gewählt und ein besonderer Lichtmoment eingefangen wird, dann entsteht eine Bild-Atmosphäre, die einem das altertümliche Monument neu aufschließt“, fasst Claussen zusammen.
Schmunzeln mussten die Jury-Mitglieder über das Foto von Carolina Baltes, die während des Corona-Lockdowns eine Notiz an der Seitentür der Jonakirche in Essen abgelichtet hat: „Die Jury ist dankbar, wenn manchmal ein Foto mit hintergründigem Humor daherkommt. So ist es hier: Die Kirchentür ist zu, aber das ist kein Grund zum Traurigsein. Denn Gott ist draußen, sagt der Zettel an der Tür. Man müsste ihn nur suchen.“
„Mit dem Foto-Wettbewerb führen wir eine schöne Tradition weiter“, sagt Catharina Hasenclever, die Geschäftsführerin der Stiftung KiBa. „Und er ist nach wie vor beliebt: ein gutes Zeichen dafür, dass wir als Gesellschaft unsere Gotteshäuser keineswegs aus dem Blick verlieren. Sie gehören zu unserem Leben zweifellos dazu.“
Zwölf ausgewählte Aufnahmen plus ein Titelfoto bilden wie immer den KiBa-Kirchenkalender. Die Version für 2024 wird voraussichtlich im Oktober erhältlich sein. Sie können ihn im Stiftungsbüro oder online auf unserer Seite bestellen.