Mittelalterliche Deckenmalereien in der Apostelkirche Münster (Nordrhein-Westfalen)
Mittelalterliche Deckenmalereien in der Apostelkirche Münster (Nordrhein-Westfalen)

Der Blick hinter die Gerüste

Fortschritte bei der Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Die Evangelische Apostelkirche in Münster ist ein Bauwerk von nationaler und internationaler Bedeutung. Ihre umfassende Innenraumsanierung macht große Fortschritte. Nun wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Die Gerüstbauarbeiten im Kircheninneren wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Stiftung KiBa unterstützt das Projekt mit 20.000 Euro. 

Ein Raumgerüst für umfassende Zugänglichkeit

Wie Architektin Diana Danne berichtet, hat es einige Tage gedauert, die 80 massiven Eichen-Kirchbänke auszuräumen und in eine Holzwerkstatt nach Greven zu bringen. Auch die Orgel, ein Instrument von Paul Ott aus dem Jahr 1968, wurde sorgfältig eingehaust, um sie vor Staub und Schimmel während der Sanierung zu schützen. Im nunmehr leeren Innenraum wurde ein komplettes Raumgerüst aufgebaut worden, das bis unter das Gewölbe reicht. Damit sind alle Elemente im Kirchenraum zugänglich und können bearbeitet werden. 

Feinfühlige Arbeit an historischen Malereien

Ein besonderes Augenmerk der Innenraumsanierung liegt auf den kunsthistorisch bedeutsamen spätmittelalterlichen und nachmittelalterlichen Gewölbemalereien, die teilweise von Rissen durchzogen sind. Die ältesten Darstellungen mit gegenläufigen Ranken aus grünen Weinblättern und Blumengebinden stammen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Gerüste allüberall: Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Gerüste allüberall: Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Gerüste allüberall: Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Gerüste allüberall: Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Gerüste allüberall: Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Gerüste allüberall: Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Gerüste allüberall: Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Gerüste allüberall: Innenraumsanierung der Apostelkirche Münster

Erste Probereinigungen im Bereich der Malereien wurden bereits durchgeführt – eine wichtige Grundlage für die Abstimmung mit der unteren Denkmalbehörde und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) über das weitere Vorgehen. Anschließende werden die Malereien von einem Restaurator sorgfältig kartiert. Parallel dazu reinigt eine Malerfirma die Deckengewölbe ohne Malereien.

Die Apostelkirche: Ein wichtiges Stück Münsterland

Die Apostelkirche ist die evangelische Hauptkirche Münsters. Sie ist der erste gotische Kirchbau der Stadt und die älteste rein gotische Kirche Westfalens. Ursprünglich wurde sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Klosterkirche der Franziskaner erbaut. Sie ist die einzige erhaltene mittelalterliche Klosterkirche der Minoriten und auch der erste evangelische Kirchenraum der Stadt. Nach schweren Kriegsschäden im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus bis etwa 1960 wiederaufgebaut. Die jetzige Innenraumsanierung, deren Kosten bei insgesamt 600.000 Euro liegen, soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Eine ganze Reihe Geldgeber – darunter der Bund, das Land Nordrheinwestfalen und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz – haben Mittel dafür bereitgestellt.

Die Stiftung KiBa ist stolz, Teil dieses umfassenden Erhaltungsprojekts zu sein, das sicherstellt, dass diese einzigartige Kirche für künftige Generationen erhalten bleibt.

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