„Orgel des Jahres 2021“ im ostfriesischen Uttum
Auszeichnung der Stiftung Orgelklang
Sie ist eine der wenigen noch spielbaren Renaissance-Orgeln weltweit: die "Orgel des Jahres" steht in der reformierten Kirche im ostfriesischen Uttum. Für das um 1660 gebaute Instrument haben unterm Strich mehr Menschen abgestimmt, als insgesamt in Uttum leben...
Die Renaissance-Orgel aus der Zeit um 1660 in der reformierten Kirche Uttum
Auf der Spitze der Warft steht die Uttumer Kirche aus den Jahren um 1250 n.Chr.
Die Essener Orgel wurde 1899/1900 als Opus 885 der Fa. E.F. Walcker erbaut
Eine Besonderheit sind zwei durchschlagende Zungenregister (Clarinette, Cor anglais).
1864 baute Friedrich Ladegast im Auftrag des Magistrats der Stadt Weißenfels die Orgel für die Stadtkirche
Die Orgel in St. Marien zu Weißenfels ist das älteste erhaltene dreimanualige Werk von Friedrich Ladegast
Um 1660 ist das Instrument in Uttum entstanden; das genaue Datum ist ebenso wenig bekannt wie der oder die Erbauer. Im Unterschied zu den meisten anderen Renaissance-Orgeln ist das Werk in Uttum fast vollständig original erhalten. Auch der Klang entspricht dem von vor 360 Jahren. An der Kwassui University in Nagasaki gibt es einen originalgetreuen Nachbau, damit dortige Musikstudierende alte Musik an einem historisierenden Instrument kennenlernen können. Immer wieder kommen Organisten aus der ganzen Welt in das Dorf an der ostfriesischen Nordseeküste, um die Orgel zu spielen.
Das zweitplatzierte Instrument in Essen-Werden stammt aus der berühmten Ludwigsburger Orgelbaufirma E.F. Walcker. Ausgestattet ist das spätromantische, im Jahr 1900 geschaffene Werk mit 2492 Pfeifen, 37 Registern und einer pneumatischen Traktur. Die Stiftung Orgelklang hat die Sanierung der Orgel – eine Projektspende des örtlichen Fördervereins inklusive - mit 28.000 Euro gefördert.
Die Orgel in Weißenfels gilt als Meisterwerk des Orgelbauers Friedrich Ladegast (1818-1905). Ladegast entwarf die hochromantische Orgel 1862 bis 1864 ursprünglich als zweimanualiges Werk mit 19 Registern und erweiterte sie danach auf drei Manuale und 41 Register. Hier konnte die Stiftung Orgelklang (ebenfalls inklusive einer Projektspende) 9.000 Euro zur Verfügung stellen.