Osterbotschaft der EKD-Ratsvorsitzenden
„Rütteln und schütteln wir Christus mit Gebeten, mit Worten und mit Taten.“
In ihrer Osterbotschaft ruft die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, dazu auf, sich nicht von den gegenwärtigen Krisen und Katastrophen in der Welt lähmen zu lassen. Ostern sei die kräftige Gegenrede Gottes gegen alles, was zwangsläufig festgefahren und ohne Aussicht scheint. „Gegenwärtig haben viele das Gefühl, wir verschlafen die Rettung der Welt. Da ist niemand, der aufsteht. Niemand, der den tobenden Mächten wirksam Einhalt gebietet.“ Sie erinnert dabei an die biblische Geschichte von der Stillung des Sturms, in der die Jünger in stürmischer See um ihr Überleben fürchten, während Jesus im Boot schläft (Markus 4, Verse 35 bis 40).
„Heute spüren wir, wie die aus dem Rhythmus gebrachte Erde zunehmend zum Chaos wird. Ihre entfesselten Kräfte reißen Menschen in den Tod. Über die Menschen in der Ukraine fegt weiter der Kriegssturm. Es gibt keine Sicherheit, keine einzige“, so Kurschus. Mitten darin laute die österliche Hoffnungsbotschaft: „Denkt nicht, Christus sei tot!“ Kurschus entdeckt in dieser biblischen Sturmgeschichte eine tiefe österliche Erfahrung: „Manchmal müssen wir den lebendigen Christus unsanft aufwecken, damit er aufersteht unter uns und sein Werk tut. An Ostern bändigt der Auferstandene die Gewalten durch sein Wort“, so die Ratsvorsitzende. „Lassen wir uns nicht bannen vom Blick in den Abgrund, rütteln und schütteln wir Christus mit Gebeten, mit Worten, mit Taten. Lassen wir nicht ab, bis er aufwacht. Denn Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“