Honigkuchen vom Blech: da läuft einem das Wasser im Munde zusammen
Honigkuchen vom Blech: da läuft einem das Wasser im Munde zusammen

Weihnachtsbäckerei

Honig-, Leb-, und Pfefferkuchen

Anis, Ingwer, Nelken, Kardamom und Koriander. Nüsse, Mandeln, Honig und Zimt. Überall begegnen uns diese vorweihnachtlichen Düfte und Essenzen. Die Geschichte des Honig- oder Pfefferkuchens reicht weit zurück. Wann haben Sie das letzte Mal einen gebacken? Vielleicht brauchen Sie nur ein passendes Rezept…

4.000 Jahre alt sind die Funde aus Ägypten: sie belegen, dass der Honigkuchen bereits in der Antike genossen wurde. Im Reich der Pharaonen war er so beliebt, dass man ihn den sogar als Grabbeigabe den verstorbenen Herrschern auf ihre Reise ins Jenseits mitgab. Das lag nicht zuletzt am namensgebenden Honig, dem besondere Kräfte nachgesagt wurden. 400 v.Chr. schrieb Hippokrates, dass Honig Fieber senke und Honigwasser die Leistung der Athleten bei den Olympischen Spielen steigere – ein frühes Dopingmittel, wenn man so möchte. 750 Jahre später schrieb der Kirchenlehrer Augustinus von Hippo über den Honig als Metapher für die Güte und Zärtlichkeit Gottes.

Kuchen als Wirtschaftsmotor

Aus dem Honigkuchen wird der Lebkuchen, dessen Name sich vom lateinischen „libum“ (d.h. Fladen) ableitet, galt im Mittelalter nicht nur als gesund und appetitanregend, sondern sollte auch heilen und die Verdauung fördern. Sein Genuss war sogar in der Fastenzeit erlaubt. Das erklärt, warum vor allem die Klöster bald als Experten für Lebkuchen galten. Um den Teig besser vom Blech lösen zu können, buken die Mönche den Lebkuchen bald auf Oblaten. Verfeinert wurde der Kuchen mit Nüssen, Mandeln, Gewürzen und sogar Heilkräuter. Richtiger Pfeffer, wie wir ihn als schwarze oder grüne Körner kennen, war aber nicht der eigentliche Namensgeber für den Pfefferkuchen – vielmehr bezeichnete man im Mittelalter eine ganze Reihe an Gewürzen landläufig als Pfeffer, dazu gehörten Nelken, Zimt, Kardamom, Koriander, Muskat, Anis, Ingwer und viele weitere. Und weil diese „Spezereien des fernen Orients“ nur über die großen Handelsstädte kamen, ist es nicht verwunderlich dass Orte wie Aachen oder Nürnberg noch heute als „Lebkuchenstädte“ gelten.

Selber backen

Unser Rezept ist beinahe hundert Jahre alt und in vielen Familien erprobt. Es lässt sich auch hervorragend zusammen mit Kindern ausprobieren. Gerade für die Größeren ist es eine tolle Herausforderung, den Teig zu rühren, denn hier können Sie kein elektrisches Rührgerät verwenden. Dafür ist der Teig einfach zu klebrig. Planen Sie für das Backen mindestens zwei Stunden ein.

Der fertige Kuchen ist in einer (mit Backpapier ausgelegten) Keksdose mehrere Monate haltbar – aber vermutlich werden Sie ihn vorher aufessen. Unser Tipp: je länger der Honigkuchen lagert, desto stärker ziehen die Gewürze durch und umso schmackhafter wird das Ergebnis.

Wir wünschen viel Freude beim Backen und guten Appetit!