„Wir können nur Positives berichten“
In Züssow können wieder Gottesdienste stattfinden
Natürlich sind die Zeiten turbulent. Vieles gerät in den Hintergrund und gute Nachrichten haben es manchmal schwer, überhaupt wahrgenommen zu werden. Da ist beispielsweise die Zwölfapostelkirche in mecklenburgischen Züssow, die sich über den neuen Fußboden und die Heizung freut.
Rückblick Juni 2018: „Der Innenraum wird bestimmt durch einen feuchten, modrigen Geruch“ heißt es im Bericht des Architekten, der die Kirche begutachtet. Von den Traufen dringt Regenwasser in die Umfassungswände ein – und die hölzernen Wandverkleidungen im Inneren verhindern, dass das Wasser verdunsten kann. Auch die neuzeitlichen Bodenklinker im Mittelgang und im Chor sorgen dafür, daß die Feuchtigkeit stehen bleibt. Hier muss dringend etwas getan werden.
Inzwischen hat sich einiges getan. „Wir können aus Züssow nur Positives berichten“, schreibt Pfarrer Ulf Harder. Die Maßnahmen des zweiten Bauabschnitts seien erfolgreich abgeschlossen. Der neue Fußboden ist fertig verlegt und auch die Heizung läuft überzeugend (die Technik der elektrischen Bankheizung stammte noch aus den 1970er Jahren). Eines freut den Pfarrer ganz besonders: „Wir konnten zwischenzeitlich bereits wieder Gottesdienste feiern!“
Jetzt kann die Gemeinde die nächsten Schritte angehen, die Ausschreibungsergebnisse für die weiteren Arbeiten im Innenraum sind auch bereits eingetroffen. In der nächsten Phase sollen die Fenster ertüchtigt, die Zugänge barrierefrei ausgebaut und die Innenausmalung saniert werden. Sogar die Deckenausmalung kann nun angegangen werden, denn Zeit-Stiftung, Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der Denkmalfonds der Nordkirche haben eine Aufstockung der Fördermittel für den 3. Bauabschnitt zugesagt. Die Stiftung KiBa ist mit einer Förderzusage über 10.000 Euro mit an Bord und unterstützt die Kirchengemeinde damit schon zum zweiten Mal nach einer Förderung im Jahr 2017. Wenn alles gut geht, sagt Harder, dann könnte im Sommer 2021 alles fertig sein.
Sanierung der Zwölfapostelkirche Züssow
Sanierung der Zwölfapostelkirche Züssow
Sanierung der Zwölfapostelkirche Züssow
Sanierung der Zwölfapostelkirche Züssow
Sanierung der Zwölfapostelkirche Züssow
Erbaut wurde die rechteckige Zwölfapostelkirche Züssow mit ihren gestuften Strebepfeilern Ende des 14. Jahrhunderts. Im Siebenjährigen Krieg wurden Pfarrhaus und Kirchturm durch Kanonenbeschuss zerstört, als die schwedische Armee im September 1757 von Stralsund aus Preußen angriff und ins östliche Mecklenburg marschierte. Aus den Überresten des Kirchturms baute man später einen Glockenstuhl.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs gründete die Kirchengemeinde zusammen mit den Züssower Diakonen die Züssower Diakonieanstalten zur Pflege geistig behinderter und alter Menschen, die heute als Pommerscher Diakonieverein e.V. unter dem Dach Pommerschen Diakonie tätig sind.