Standfestigkeit und eine neue Fachwerk-Hülle
Die „KiBa-Kirche des Monats Juni“ steht in Klein Helle im Landkreis Demmin
Klein Helle ist ein beschauliches Dorf im Landkreis Mölln: Wenige Häuser gibt es dort, aber die sind wunderschön anzusehen, meint Gerd Möller. „Alles Fachwerk“ sagt der Vorsitzende des Gemeinderates stolz. Die Kirche, ein rechteckiger Bau mit rotbrauner Ziegelausfachung, passt optisch genau ins Ortsbild. „Aber eigentlich muss man es umgekehrt sehen: Die Kirche war zuerst da, dann kamen die anderen Häuser“, erklärt Möller. Seit dem Jahr 1781 steht es da auf dem kleinen Berg, das denkmalgeschützte Kirchlein; etwa einen Meter entfernt ragt der Glockenturm, der ganz aus Holz gefertigt ist, und noch deutlich betagter als seine Nachbarin. Zwei Glocken schwangen ursprünglich darin – inzwischen existiert nur noch die jüngere von beiden. Ihr Gottesdienstläuten wird per Hand erzeugt.
Dorfkirche Klein Helle
Dorfkirche Klein Helle
Dorfkirche Klein Helle
Dorfkirche Klein Helle
Dorfkirche Klein Helle
Dorfkirche Klein Helle
Ein bisschen windschief wirkt die „Kirche des Monats Juni“ in Klein Helle (Mecklenburg-Vorpommern) von außen, das Dach ist moosbewachsen, die nördliche Fachwerkwand zeigt Verformungen und Ausbrüche. Tatsächlich ist die Standsicherheit des Gebäudes akut gefährdet, seit 2004 gibt es eine Notsicherung, die Schlimmeres verhindern soll. Geschützt werden auf diese Weise die Besucher der Kirche - Gemeindemitglieder wie auch Touristen, die ihre mecklenburgische „Landpartie“ mit einem Blick in die Kirche verbinden – und die Kunstgegenstände im Inneren. Besonders wertvoll ist der Altaraufsatz in Form eines Triptychons, dessen Mittelschrein aus dem 15. Jahrhundert stammt, und eine Strahlenkranzmadonna, Engel und Heilige darstellt. Von schlichter Schönheit ist die aus dem 17. Jahrhundert stammende Kanzel aus Holz.
Die Kirche sei der einzige Ort im Dorf, an dem alle zusammenkommen könnten. „Wir haben keine Feierhalle oder einen anderen Platz für Feierlichkeiten oder auch Beerdigungen“, sagt Gerd Möller. „Wenn es die Kirche nicht mehr gäbe, müssten Gottesdienste in den Wohnstuben stattfinden.“ Damit es nicht so weit kommt, soll das Gebäude in Kürze restauriert werden. Noch im Sommer, hofft der Gemeinderatsvorsitzende, können die Arbeiten beginnen; die KiBa hat 25.000 Euro dafür zugesagt. Vor allem das Äußere der Kirche muss bearbeitet werden: Dach, Wände, Fachwerk und die Fenstereinfassungen, weiß Möller, stehen auf dem Programm der Sanierer. Lange soll die Restaurierung nicht dauern: „Wir haben uns erfahrene Handwerker gesucht, da geht das ruck zuck“, ist er sicher. Maximal ein halbes Jahr veranschlagt er für die insgesamt rund 240.000 Euro teuren Arbeiten. Das Ziel der Gemeinde ist klar: „Wir wollen Weihnachten in unserer Kirche Gottesdienst feiern!“