Die „KiBa-Kirche des Monats Juni 2022“ in Heinsheim

Alt und außergewöhnlich attraktiv

Die Bergkirche im badischen Heinsheim ist die „Kirche des Monats Juni 2022“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Sie sticht durch ihre Lage oberhalb des Neckars und durch ihre mehr als tausendjährige Geschichte hervor. Für die Sanierung des besonderen Gotteshauses stellt die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung 10.000 Euro zur Verfügung.
 
Die exponierte Lage des St. Hilarius gewidmeten Gebäudes auf dem Kirchberg oberhalb von Heinsheim ist historisch bedingt: Hinter dem Gebäude entspringt ein kleiner Bach, der fränkischen Missionaren schon im 7. oder 8. Jahrhundert als Quelle für Taufen gedient haben soll. Eine erste Erwähnung findet die Dorfkirche in einer Liste von Besitztümern des Bistums Worms, dem „Cartularium Wormatiense“, das zwischen 950 und 973 entstand. „Die Bergkirche ist damit eines der ältesten Gotteshäuser in Süddeutschland“, sagt Pfarrer Daniel Fritsch.
 
St. Hilarius ist eine Wehrkirche: Die massiven Mauern, die das einschiffige Langhaus umgeben, sind mit Schießscharten versehen, auch der frühgotische Chorturm, der 1250 hinzukam, besteht aus starkem Gemäuer. Im Kircheninneren fallen die vier traditionellen Evangelistensymbole auf (Mensch, Löwe, Stier und Adler), die das Kreuzgewölbe zieren. Auch diese Darstellungen sind mutmaßlich mehr als 770 Jahre alt, ebenso wie die feinen pastellfarbigen Zeichnungen an den Seitenwänden, die das Jüngste Gericht und einen Christus zeigen. Die Innenwände sind mit Grabsteinen geschmückt: Bis 1647 war St. Hilarius Grablege der Freiherrn von Ehrenberg.
 
Die geplante Sanierung der Bergkirche wird umfangreich werden. Zunächst möchte die Gemeinde die Dächer von Kirchenschiff und Turm instand setzen lassen, außerdem den Glockenstuhl. Für diese Arbeiten sind rund 930.000 Euro veranschlagt. Einzelne Spenden erreichen Daniel Fritsch schon jetzt; der Pfarrer ist sicher, dass der finanzielle Eigenanteil der Gemeinde zusammenkommt: „Die Menschen wollen sich beteiligen“.
 
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Rund 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.

Hannover, 2. Juni 2022
Pressestelle der EKD