Ein neues Dach für die „KiBa-Kirche des Monats Februar“
Stiftung fördert Maßnahmen an einsturzgefährdeter St. Bonifatiuskirche
Die von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) als „KiBa-Kirche des Monats Februar 2012“ gewürdigte Dorfkirche St. Bonifatius in Großwirschleben (Sachsen-Anhalt) ist wegen Einsturzgefahr gesperrt. Ein Teil der Decke des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ist bereits eingebrochen, Gottesdienste sind seit Jahren nicht möglich. Dieser Mangel soll nun behoben werden. Die Stiftung KiBa beteiligt sich an den in diesem Jahr beginnenden Sanierungsmaßnahmen mit 15.000 Euro.
St. Bonifatius liegt in rund 30 Meter Höhe auf einem Felsplateau direkt über dem Ufer der Saale. Der aus Natursteinen bestehende, einschiffige und im Kern spätromanische Bau wurde 1352 erstmals urkundlich erwähnt. Erst zwischen 1859 und 1863 wurde er um den schiefergedeckten Turm an der Westfront ergänzt. Die kunsthistorisch bedeutsame Innenausstattung ist im Stil des Barock gehalten – ein besonderes Merkmal ist die schlichte, derzeit allerdings schwer beschädigte Stuckdekoration der Decke.
Ende der 90er Jahre waren Turm und Kirchenschiff neu gedeckt worden; bis dahin hatte Regen an vielen Stellen in das Innere eindringen können. „Die Feuchtigkeit hat den teilweisen Einsturz der Decke verursacht“, sagt Renate Lisock, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Plötzkau und Großwirschleben. Vordringlich sei nun die Sicherung und Sanierung des Dachtragwerkes und der Decke. „Wir hoffen, dass die Kirche Ende des Jahres zumindest in Teilen wieder genutzt werden kann.“ Die Mitte des Jahres beginnenden Arbeiten sind indes nur der Anfang: Insgesamt plant die Gemeinde drei Bauabschnitte. Bis 2014 sollen auch Putz und Mauerwerk saniert, die wertvolle Stuckdecke restauriert, Innenraum und Turm instand gesetzt sein.
Neben den Mitgliedern des örtlichen Fördervereins der Gemeinde engagieren sich viele Mitglieder anderer Vereine, berichtet Pfarrerin Lisock. Fast alle Bewohner von Großwirschleben hoffen auf eine erweiterte Nutzung von St. Bonifatius: Unterhalb der Empore soll ein 38 Quadratmeter großer Gemeinderaum in die Kirche eingebaut werden. „Damit hätten Gemeinde und Vereine endlich den lang ersehnten Raum für gemeinschaftliche Veranstaltungen“, so Lisock. „Und deshalb helfen alle mit.“
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 900 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über rund 22,9 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa bisher 62 Projekte in ganz Deutschland mit einem Gesamtvolumen von etwa 1 Million Euro. Über 2400 Mitglieder engagieren sich bundesweit im Förderverein der Stiftung KiBa.
Hannover, 01. Februar 2012
Pressestelle der EKD