KiBa-„Kirche des Monats Februar 2020“ in Bernburg

Paradebeispiel für eine zukunftsweisende Nutzung von Kirchen

Die Martinskirche in Bernburg (Sachsen-Anhalt) ist deutschlandweit einzigartig. Als Herzstück des mehrfach preisgekrönten „Martinszentrums“ ist das von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) als „Kirche des Monats Februar 2020“ gewürdigte Gebäude an sechs Tagen in der Woche mit Leben gefüllt. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung hat die Sanierung der Martinskirche in diesem Jahr mit 15.000 Euro gefördert.

Erbaut wurde die Martinskirche 1884-1887 von einem der bedeutendsten Vertreter der Neugotik des 19. Jahrhunderts, dem königlich-hannoverschen Baurat Conrad Wilhelm Hase (1818–1902). Neben dem neugotischen Sandsteingebäude ist ein moderner Komplex in pavillonartiger Holzbauweise errichtet, der sich um die Kirche schließt. Darin befinden sich eine Grundschule, eine Kindertagesstätte und ein Hort. Die Höfe dieser Einrichtungen sind zur Kirche hin geöffnet. Im Kircheninneren befinden sich Sport- und Kunsträume für Kinder, auf der Empore steht eine Bibliothek. Das Kirchenschiff ist, wenn es nicht für Gottesdienste gebraucht wird, die Aula des „Martinszentrums“. Die in ihrer Nutzung zukunftsweisend entwickelte Martinskirche ist ein Treffpunkt für alle Generationen.

Seit 2007 ist das „Martinszentrum“ in Betrieb. Schon ein Jahr später machten sich allerdings Mängel am Turm der Kirche bemerkbar. Schadhafte Steine wurden entdeckt, stark ausgewaschene Fugen, Hohlräume im Mauerwerk. Drei Sanierungsphasen haben inzwischen stattgefunden, nun fehlt noch eine vierte und letzte: Die restlichen 19 Meter der Kirchturmmauer bis zum Boden sind instand zu setzen.

Die Gemeinde rechnet mit rund 850.000 Euro Gesamtkosten für die Sanierung. In der Gemeinde hat sich die Praxis der Patenschaften gegen Spende etabliert. Wer eine bestimmte Summe gibt, kann seinen Namen verewigen lassen: auf Stühlen, Ziegeln, Fenstern oder Turmstufen. Die Stiftung KiBa hat das Projekt schon 2008 und 2014 unterstützt.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über rund 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.600 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.

Hannover, 3. Februar 2020
Pressestelle der EKD